Die Grossbank UBS musste in der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump mehrere Milliarden in den Wind streichen. Droht nun ein Déjà-vu?
US-Präsident Donald Trump hat die Welt mit seinen Strafzöllen in Aufruhr versetzt.
Kanada, Mexiko und China werden mit Zusatzsteuern auf den Import ihrer Produkte in die USA bestraft und dies soll Lokalproduktionen fördern.
Eigene Steuerreform überbieten
Die Firmen lockte Trump in seiner Rede auf dem Weltwirtschaftsforum WEF 2025 zudem mit niedrigeren Steuersätzen.
«Noch tiefer als ich sie schon mit der vergangenen Steuerreform gesenkt habe», versprach der US-Präsident per Videozuschaltung in Davos.
Steuerguthaben verloren an Wert
Doch solche Steuersenkungen sind nicht nur gute Nachrichten für Schweizer Unternehmen. Davon kann die Grossbank UBS nämlich ein Lied singen.
Bei der Trumpschen Steuerreform aus dem Jahr 2017 musste das Geldhaus über 2,9 Milliarden Dollar abschreiben, weil der Firmensteuersatz in den USA von 35 auf 21 Prozent sank und bestehende Steuergutschriften aus der jüngsten Finanzkrise an Wert verloren.
Risiko durchaus hoch
Im Semesterabschluss 2024 der UBS betrug die Position «Deferred Tax Assets», kurz DTA», noch immer 10,7 Milliarden Dollar. Ein Abschreiber darauf könnte also durchaus Milliardenhöhe erreichen.
Die UBS wertete diesen Bilanzwert aber zuletzt schon auf 10,3 Milliarden Dollar ab, wie aus dem Q3-Abschluss 2024 hervorgeht.
Vielleicht reduziert sich das Risiko weiter, wenn der angekündigten US-Steuerreform schon im vierten Quartal 2024 etwas Rechnung getragen wird.
Grossbank bleibt zurückhaltend
Für das Umsetzen der erneuten Steuererleichterung für Unternehmen stehen die Zeichen in den USA nicht schlecht.
Trump hat eine Mehrheit im Kongress und seine firmenfreundliche Politik für die US-Volkswirtschaft könnte da durchaus Erleichterungen für die Unternehmen bringen.
Die Grossbank UBS wollte sich – von muula.ch auf das Risiko angesprochen – nicht äussern. Auf eine entsprechende Medienanfrage erklärte ein Firmensprecher lediglich «no comment».
Dies kann man durchaus verstehen, denn im Moment sind weder die konkreten niedrigeren Steuersätze noch das «OK» im Kongress sicher.
CS-Verluste in den USA wirken
Setzt Trump seine Ankündigung allerdings in Taten um, dürfte es für die UBS teuer werden.
Dabei schleckt wohl auch keine Geis weg, dass sich die Situation bezüglich Steuergutschriften durch die Notfusion mit der Krisenbank Credit Suisse (CS) nicht gebessert hat.
Im Jahr 2022 betrug die Position 9,4 Milliarden Dollar und stieg dann 2023 auf besagte 10,7 Milliarden Dollar an.
Die CS hatte 2022 in den USA einen Milliardenverlust zu beklagen, der letztlich auf Anordnung von Finanzministerin Karin Keller-Sutter zu ihrem Untergang im Jahr 2023 führte, wie muula.ch berichtete.
Damit ist das Trumpsche Abschreibungspotenzial für die UBS durch eine neue Steuerreform in den USA also noch gestiegen.
03.02.2025/kut.