Der Energiekonzern BKW hat 2023 einen Gewinneinbruch erlitten. Schuld ist aber nicht nur die «Normalisierung» an den Energiemärkten.
Das aus den Bernischen Kraftwerken hervorgegangene Energie- und Infrastrukturunternehmen BKW hat im vergangenen Jahr einen Mega-Gewinneinbruch verzeichnet.
Der Betriebsgewinn auf Stufe Ebit brach um rund 40 Prozent auf 620 Millionen Franken ein, wie die Firma am heutigen Dienstag mitteilte.
Leistung auch im Sinkflug
Der Reingewinn ging 2023 aber nur um 15 Prozent auf 488 Millionen Franken zurück, weil die Anlagegelder der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds sprudelten und BKW viel weniger Steuern abführen musste.
Bei den Fonds betrug die Rendite über 6 statt der angestrebten 2,1 Prozent.
Die Gesamtleistung des Konzerns lag 2023 rund 12 Prozent unter dem Vorjahr.
Wertkorrekturen über Wertkorrekturen
Aufgrund des ausserordentlichen und einmaligen Geschäftsjahres 2022 verzeichneten alle Kennzahlen im Vorjahresvergleich rückläufige Veränderungen. Sie bewegten sich aber nach wie vor auf historischem Höchstniveau, schrieb BKW zu den Entwicklungen im neuesten Geschäftsbericht.
Dass das Ebit im Vergleich zum Umsatz überproportional sinke, sei in den Wertkorrekturen auf Anlagen und im Dienstleistungsgeschäft begründet, hiess es weiter.
Das unbefriedigende Resultat der Dienstleistungen ist mit Korrekturen in den Projektbewertungen, ungenügender operativer Performance und Wertkorrekturen auf Kundenstämme und Markenrechte begründet, teilte die Energiefirma selbstkritisch weiter mit.
Hohe Sonderabschreibungen
Allein bei Dienstleistungen ist von einmaligen Sonderabschreibungen um rund 48 Millionen Franken die Rede in einer Analystenpräsentation.
Der Verwaltungsrat des mehrheitlich dem Kanton Bern gehörenden Staatsbetriebes schlägt der Generalversammlung trotz des Gewinneinbruchs eine Erhöhung der ordentlichen Dividende um 60 Rappen auf 3.40 Franken pro Aktie vor.
Klar kam dies an der Börse gut an und die BKW-Papiere legten gleich zum Handelsbeginn am Dienstag um 6,5 Prozent und dann weiter im Tagesverlauf sogar um bis zu 10 Prozent zu.
12.03.2024/kut.
