Für die Wahlen am 22. Oktober gibt es unzählige Kandidaten. In Basel scheinen sich Jugendliche aber einen Spass aus der Kandidatur zu machen.
Für die Wahlen am 22. Oktober 2023 gibt es eine Unmenge an Kandidaten und insbesondere Jugendliche in Basel scheinen den Ernst der Lage nicht erkannt zu haben.
So stellen sich im Kanton Basel-Stadt etwa bei «BastA! Junge Alternative!» vier Personen auf, deren Seriosität durchaus bezweifelt werden darf.
Viele Probleme
Die Stadt und der Kanton kämpfen gegen die höchsten Krankenkassenprämien der Schweiz.
Das Abwandern von Unternehmen, die ungebremsten Staatsausgaben, wie beim Bau des Basler Bio-Zentrums, klamme Kassen für die Bildung, verfallene Infrastruktur, wie die fast einstürzende Margarethenbrücke, die Kantonspolizei findet kaum Personal oder der ohnehin katastrophale öffentliche Verkehr der BVB, sind ständige Ärgernisse für die Bevölkerung.
Da bräuchte es endlich Politiker, die anpacken und die Probleme nicht noch mehr verschleppen. Doch das scheint der Jugend egal zu sein, wie aus den Briefwahl-Unterlagen numehr hervorgeht.
Waldbesetzer und Feministin
Mit der Liste 27 stellen sie einen angehenden Historiker, der sich auch als non-binär, woke und «Waldbesetzer*in» bezeichnet. Zudem will eine woke Antifaschistin oder ein Anarchist und Imker in die Basler Politik.
Last, but not least, steht auch eine woke Feministin, die sich als angehende Sozialarbeiterin bezeichnet, zur Wahl.
Möchtegern-Politiker
In einer Wahlbroschüre der Grünen werden sie ebenfalls portraitiert. «Politisiert wurden wir während der Schulzeit durch die hochstilisierte Flüchtlingskrise, den allgegenwärtigen Sexismus und die Klimaproteste der letzten Jahre», hiess es dort.
Daher wollten sie den Kapitalismus überwinden, das Patriarchat und den Nationalismus beseitigen und stellten Sachthemen vor Karrierismus, so die Äusserungen.
Wo sind die Bankkaufleute, normale Facharbeiter oder Handwerker, welche die Anliegen der Menschen verstehen? Offenbar wollen sie nichts mit Politik zu tun haben. Von welchem Geld sollen die Basler leben? Das wissen die Möchtegern-Politiker wahrscheinlich selbst nicht.
Dürftige Erfolgsbilanz
Aber Basel hat generell Schwierigkeiten mit Aussenpolitikern. So ist der Störenfried Eric Weber, ein Star auf Tiktok, den eingefleischten Politikern stets ein Dorn im Auge.
Allerdings legt er häufig tatsächlich die Finger in die Wunde – doch die Grossratskollegen in der Stadt am Rheinknie wollen von seinen Anliegen meist nichts wissen.
Dass ihn ein paar tausend Jugendliche immer ins Parlament gewählt haben, mag an seinen rabiaten Methoden und seiner schroffen Ausdrucksweise in den Sozialen Medien liegen. Für die Jugendlichen war dies leider meist wichtiger, als tatsächlich ernstgemeinte Themen aufzugleisen.
Vielleicht ist es nunmehr genauso bei der neuen Wahl zum Nationalrat. Doch die meisten Medien interessieren sich ohnehin bloss, wie viele hunderttausend Franken für eine Basler Wahlparty ausgegeben werden sollen.
30.09.2023/kut.