Der Schweizer Schokoladenkonzern Barry Callebaut muss Kosten sparen. Tausende Stellen fallen daher nun weg.
Der Schweizer Schokoladenhersteller Barry Callebaut hat sein Kostenprogramm konkreter ausgestaltet.
Die Sparmassnahmen wurden zwar bereits im Herbst 2023 angekündigt, jedoch erst nunmehr mit genauen Zahlen unterlegt.
Prozesse standardisieren
Demnach fallen 2500 Stellen künftig weg, erklärte der seit Mai 2023 amtierende Konzernchef Peter Feld gegenüber dem deutschen «Handelsblatt». Dies seien rund 18 Prozent der Belegschaft, führte er zu den radikalen Massnahmen weiter aus.
«Es geht darum, Komplexität zu reduzieren sowie Doppelarbeit und ineffiziente Strukturen abzubauen», erklärte Feld den Grund für den harten Sparkurs. «Wir haben uns nie dazu entschieden, die Prozesse weltweit zu standardisieren», sagte der CEO.
Der Konzern würde eigentlich aus vier eigenständigen Teilbereichen bestehen, die nun zusammengeführt würden.
Millionen für Kundschaft
Barry Callebaut will den Stellenabbau in den kommenden 18 Monaten durchführen und sei deshalb bereits mit den Arbeitnehmervertretern im Gespräch.
Hauptsächlich sind Supportfunktionen, Finanzen und Controlling betroffen, ergaben weitere Recherchen von muula.ch.
Gleichzeitig wolle das Unternehmen wachsen und rund 500 Millionen Franken ins Kerngeschäft für Kunden investieren, hiess es.
Hohe Kostensteigerungen
An den Märkten hatte der Aktienkurs in den vergangenen zwölf Monaten fast 30 Prozent eingebüsst. In einem Analystenbericht von Vontobel wird gerügt, dass der Schweizer Aktienmarkt «nur» rund zehn Prozent nach unten gegangen sei und sich die Aktienkurse von Nestlé sowie Lindt & Sprüngli seitwärts entwickelten.
Die Preise für Kakao und Zucker hatten sich 2023 jedoch extrem erhöht und daher zu deutlichen Kostensteigerungen bei dem Schokoladenhersteller geführt.
Wie muula.ch berichtete, hatte der Kakao-Preis über 60 Prozent zugelegt. Der Konzerngewinn legte aber ständig zu, wie die Fünf-Jahres-Übersicht eindrücklich zeigt.
Der seit rund einem Jahr amtierende Konzernchef will allerdings jährlich rund 250 Millionen Franken an Kosten sparen.
26.02.2024/kut.