Das Bankhaus Julius Bär hat einen strategischen Schritt zum Markteintritt in China gemacht. Die Vorgehensweise ist originell.
Investoren auf der ganzen Welt hinterfragen derzeit ihre Engagements in China. Doch das traditionelle Bankhaus Julius Bär ist gerade dort eine Partnerschaft eingegangen. Die Schweizer Banker sind strategischer Partner der Grow Investment Group in China geworden, wie das Kreditinstitut am Mittwoch mitteilte.
Die Partnerschaft sei aber nicht nur formal beschlossen worden, sondern auch mit einem niedrigen zweistelligen Millionen-Dollar-Betrag als Investition von Julius Bär auf dem chinesischen Finanzmarkt untermauert worden, hiess es weiter.
Win-Win für Kunden
Grows Kundschaft könne damit aber auch vom Knowhow der Julius-Bär-Bank profitieren, erklärten die Beteiligten zum weiteren Sinn des Deal.
Grow Investment Group ist noch ein recht junges Unternehmen. Es ist erst im Juni 2021 gegründet worden und ist ein auf den chinesischen Markt ausgerichteter Vermögensverwalter. Die Firma sei aber von einem erfahrenen Team an Senior-Managern ins Leben gerufen worden, die laut dem Communiqué bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten haben.
Innovation im Vordergrund
Sie hätten bereits einen guten Track-Record für innovative und marktführende Investitionen sowie Vertriebsplattformen, jubelte Julius Bär zudem. Dies seien die Asset-Management-Firmen der nächsten Generation und Grow sei auf den interessanten Markt China ausgerichtet.
Als Form der Kooperation sei die «Domestic Limited Partnership» gewählt worden. Kunden von Grow könnten an Julius Bär Produkte über «Qualified Foreign Institution Produkte» gelangen, hiess es zur technischen Umsetzung.
Viele Millionen an Startup
Für die Schweizer ist es der erste Schritt auf den direkten chinesischen Markt. Die Vorgehensweise über eine extrem junge Firma, aber mit erfahrenem Management ist dabei für den chinesischen Markt recht ungewöhnlich. Zudem wird ein zweistelliger Millionenbetrag in das Startup investiert, was nicht ohne Risiken für Julius Bär ist.
Grow freut sich dagegen auf die Zusammenarbeit, weil sie das Wissen der Schweizer bekämen. Und Julius Bär ist glücklich, weil es über die Transaktion den Zugang zu den Kunden auf dem bedeutenden Marktes China erhält. Und auch dies ist eben ungewöhnlich, denn viele internationale Investoren hinterfragen momentan ihre Aktivitäten in China.
21.09.2022/kut.