Axpo-Konzern macht sich für Windenergie stark

Ein Windrad in den Schweizer Bergen
Die Axpo will noch mehr Windräder in der Schweiz. (Bild: PD)

Die Schweiz nutzt die Windkraft laut dem Energiekonzern Axpo noch zu wenig. Doch Windenergie könnte ein grosses Problem lösen und sogar Geld bringen.

Die Windenergie trägt in Europa bereits zu 20 Prozent zur Stromproduktion bei – doch die Schweiz ist da im Hintertreffen.

Ein Atomkraftwerk einsparen

Derzeit liegt der Betrag bei 0,2 Terrawattstunden, wie der Energiekonzern Axpo in einem neuen «White Paper» schrieb.

Dabei liege das Gesamtpotenzial von Windenergie in der Schweiz bei 29,5 Terrawattstunden pro Jahr.

Nur ein Drittel davon entspräche fast der gesamten Stromproduktion des grössten Schweizer Kernkraftwerks, Leibstadt, rechnete der Staatskonzern vor.

Deutschland hängt am Windrad

Selbst die Alpenrepublik Österreich zeige, dass Windenergie erhebliches Potenzial habe. Dort liegt die Jahresproduktion bereits bei über 7 Terawattstunden.

Und im «grossen Kanton im Norden», also Deutschland, habe diese Energiequelle aus Windrädern im Jahr 2024 bereits über 30 Prozent zur Stromproduktion beigetragen, verdeutlichte die Axpo die Bedeutung.

Importstrom reduzieren

Dabei sei Windenergie genau das Richtige für die Schweiz. Es könnte genau dann, wenn das Land im Winter eine Stromlücke hat, kostengünstige Energie liefern, hiess es weiter.

Während Photovoltaik vor allem im Sommer und tagsüber produziere, liefere Windenergie ihren höchsten Beitrag in den Wintermonaten – oft abends und nachts, wenn der Strombedarf hoch sei, erklärte die Axpo.

Diese saisonale Ergänzung sei entscheidend, um die Abhängigkeit von Importstrom zu reduzieren und zusammen mit der Wasserkraft das Stromsystem der Schweiz zu stabilisieren.

Winken mit Geldbeträgen

Windenergieanlagen könnten über ein weites Gebiet verteilt werden, was zu einem ausgewogeneren Produktionsprofil führe, so der Energiekonzern weiter.

Selbst Schweizer Forscher räumten unlängst mit vielen Mythen zur Windenergie auf, wie muula.ch berichtete.

Klar, will niemand solche grossen Windräder in seinem Garten oder in der Nähe seines Hauses haben.

Doch Axpo macht es den Betroffenen schmackhaft. So fördert der Staatsbetrieb die Beteiligung von Gemeinden an lokalen Betriebsgesellschaften.

Windenergieanlagen böten zudem wirtschaftliche Vorteile durch Vergütungen und Steuereinnahmen, und Grundeigentümer erhielten Pachtzinsen. Zusätzlich achte Axpo soweit möglich auf regionale Wertschöpfung durch Aufträge an lokale Firmen.

Strompreis entscheidet alles

Die Kosten sind allerdings auch beachtlich.

Bei Windenergieanlagen mit einer Kapazität von 4 bis 6 Megawatt rechnet Axpo mit Kosten von 8 bis 12 Millionen Franken, inklusive Netzanschluss und Projektierungskosten. Um auf 10 Terrawattstunden in einem Jahr zu kommen, braucht es also viele Windräder.

Genau dies ist aber auch die Kritik der Gegner, welche die Schweiz nicht mit Tausenden von Windmühlen zustellen wollen.

Ob die Vorteile insgesamt überwiegen, lässt sich schwer abschätzen. Die Wirtschaftlichkeit einer Turbine ist nämlich nicht nur von den Investitionskosten, sondern auch von den Strompreisen abhängig.

Und diesbezüglich kann die Axpo ein Lied singen, denn bei dem Staatsbetrieb ging die Spekulation unlängst voll daneben.

24.04.2025/kut.

Axpo-Konzern macht sich für Windenergie stark

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