
Die Entwicklungen des Energiekonzerns Axpo enttäuschen. Der Staatsbetrieb schiebt vieles auf Sondereffekte und stockt das Personal stark auf.
Das Energieunternehmen Axpo ist in über 30 Ländern und 40 Märkten tätig.
Was turnt ein Schweizer Staatsbetrieb in allerlei Staaten der Welt herum, um einen Beitrag zur Schweizer Stromversorgung zu leisten?
Vorjahre zu gut?
Die Frage dürfte nicht leicht zu beantworten sein.
Beim Axpo-Konzern ist nämlich wieder einmal ein gewaltiger Gewinneinbruch von 54 Prozent auf nur noch 562 Millionen Franken zu verzeichnen.
Dies schlechte Resultat im ersten Geschäftshalbjahr 2024/25 sei vor dem Hintergrund zu sehen, dass sich die guten Resultate in den Vorjahren nicht wieder erreicht werden könnten, hiess es von Axpo am heutigen Dienstag zum Gewinneinbruch.
Doch bereits im Vorjahressemester war das Konzernergebnis um 60 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken eingebrochen, wie muula.ch berichtet.
Finanzertrag sinkt
Diesmal hätten auch ein Effekt aus der Entwicklung der Fonds für die Stilllegung und Entsorgung der Kernkraftwerke (Stenfo) sowie ein schlechterer Finanzertrag zu den negativeren Resultaten beigetragen, erklärte die staatliche Axpo weiter.
Der Konzern stockte zudem im Berichtszeitraum die Beteiligung am Zentralschweizer Energieversorger CKW um 4,5 auf neu 85,6 Prozent auf.
Die Firma gab gleichentags aber auch nur einen Gewinneinbruch um 37 Prozent auf 82 Millionen Franken bekannt.
Externe Effekte schuldig
Das Volk muss sich bei den staatlichen Energierunternehmen sogar auf weitere Hiobsbotschaften einstellen.
Bekanntermassen musste der Bund eine Garantie bereitstellen, weil sich die Axpo & Co. an den Energiemärkten verzockt hatte, wie muula.ch berichtete.
Eine externe Untersuchung hatte aber eklatante Missstände in der Steuerung des Konzerns gefunden.
Ohnehin hat der Staatsbetrieb eine wirre Strategie bei Zu- und Verkäufen, sodass sich viele Schweizer nur verwundert die Augen reiben.
2. Halbjahr schwächer
Aufgrund der geopolitischen Situation und der damit verbundenen Unsicherheit sei an den Märkten weiterhin Zurückhaltung spürbar und die wirtschaftliche Entwicklung ungewiss, hiess es denn auch zum Ausblick bei Axpo.

Aufgrund der Saisonalität des Geschäfts werde das Ergebnis im zweiten Halbjahr, also von 1. April bis 30. September 2025, niedriger ausfallen als im ersten, gab der Energiekonzern an.
Obendrein würden die Wertschwankungen des Stenfo aufgrund der Entwicklungen auf den internationalen Kapitalmärkten das Unternehmensergebnis beeinflussen, hiess es verklausuliert.
Dies dürfte wohl nichts anderes bedeuten, als dass auf die Eigentümer noch einiges zukommen dürfte.
Steigende Personalkosten
Obwohl der Umsatz im ersten Halbjahr 2025 laut dem Geschäftsabschluss um 4 Prozent auf rund 4 Milliarden Franken sank, baute das Management um Axpo-CEO Christoph Brand die Belegschaft um rund 10 Prozent auf 7300 Vollzeitstellen aus.
Die Axpo nennt das «Great Place to work» und klopft sich als attraktive Arbeitgeberin auf die Schulter.
Den Schweizern sollte angesichts der Gewinneinbrüche ein kalter Schauer den Rücken hinunterlaufen.
Und warum muss der Staatsbetrieb überhaupt in 30 Ländern agieren?
Keine Ahnung – dürften viele Schweizer mit ihren Schultern zucken.
27.05.2025/kut.