Auf Starpianistin Grimaud müssen Fans oft lange warten

Starpianistin Hélène Grimaud
Starpianistin Hélène Grimaud (Bild: PD)

Künstler und Musiker haben oft ihre Eigenheiten. So können Musikliebhaber auf Konzertdaten der Starpianistin Hélène Grimaud nur wenig geben.

Einst flog ein Klavierfan extra nach Paris, um im berühmten Salle Pleyel das schwierige und daher selten aufgeführte Klavierkonzert von Rachmaninov Nummer 2 zu hören.

Nur Anspruch auf Musikstück

Den Musikgenuss sollte es als Krönung mit der französischen Starpianistin Hélène Grimaud geben, die als besonderes Talent gilt.

Doch kurz vorher sagte die Musikerin das Konzert in ihrer Heimat ab, denn sie lebt in New York und wollte nicht in ein Flugzeug steigen.

Die Kunden kaufen zwar keine Aufführung mit einem bestimmten Star, sondern ein Konzert, wie eben Rachmaninovs Klavierkonzert Nummer 2.

Daher bieten die Veranstalter rasch einen Ersatz an, damit sie der Kundschaft kein Geld zurückzahlen müssen.

Im Salle Pleyel trat dann Barry Douglas auf – ein würdiger Ersatz, wie viele Zuhörer dann dennoch in Paris meinten.

Greencard & Co.

Wer sich dann auf die Suche nach anderen Auftritten von Starpianistin Grimaud machte, wurde vielfach fündig.

Doch auch da konnten sich die Fans von Zeit zu Zeit nicht darauf verlassen, dass die Klavierspielerin auch erscheint.

Probleme mit der Erneuerung ihrer Greencard in den USA oder einfach nur Unwohlsein waren da offenbar schon Gründe, um Konzerte wieder mal kurzfristig abzusagen.

Tessiner statt Französin

Wer unlängst in Liechtenstein Hélène Grimaud erleben wollte, wurde enttäuscht.

Und wer sich Ende August mit dem Kammerorchester Basel im Stadtcasino auf einen Auftritt mit der Musikerin freute, wurde ebenfalls enttäuscht.

Beim Abo-Konzert «Femmes exceptionnelles» mussten die Musikfans mit einem Mann vorliebnehmen – es kam statt Grimaud beim vierten Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven dann Francesco Piemontesi.

Grosse Enttäuschung

Man habe intensiv mit Grimaud geprobt und vor zehn Tagen das erste Tourkonzert in Gstaad gespielt, teilte die Medienstelle des Kammerorchesters Basel noch mit. Eine Erkältung kann der Absagegrund dann doch nicht sein.

Die ganze Rest-Tournee fand ohne die Starpianistin statt.

«Die Enttäuschung über die Absage ist gross, die Konzerte mit Hélène Grimaud wurden über einen langen Zeitraum intensiv vorbereitet», hiess es noch, ganz in Erinnerung an den Aufwand, den ein Musikfan eigens für einen Auftritt nach Paris flog.

Viel Geld für Ersatzbesetzungen

Die Konzertreihe mit dem Kammerorchester «Femmes exceptionnelles» wurde kurzerhand in «femmes et homme exceptionnelles» umgetauft und gut ist es.

Am besten, so lautet mittlerweile unter Musikfans die verbreitete Meinung, kann die Starpianistin das nächste Mal gleich in New York bleiben, wo sie angeblich mit Wölfen zusammenlebt.

Künstler und Musiker haben schon so ihre Eigenarten. Aber alles müssen sich die Kunden, die viel Geld für ihre Konzertkarten bezahlen, wohl auch nicht gefallen lassen.

22.09.2024/kut.

Auf Starpianistin Grimaud müssen Fans oft lange warten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert