
Die japanische Künstlerin Kusama lässt die Fondation Beyeler aus allen Nähten platzen. Wer die Ausstellung dennoch sehen will, wird bei muula.ch fündig.
In der Fondation Beyeler gibt es derzeit keinen Platz mehr – weder in den Ausstellungsräumen noch im Ticketkalender.
Dies bestätigte die Medienstelle des Museums auf eine Anfrage von muula.ch zur aktuellen Ausstellung der 96-jährigen Künstlerin aus Japan, Yayoi Kusama.
Von Skulpturen bis Spiegelräume
Bereits nach der Hälfte der Ausstellungsdauer habe die Fondation Beyeler über 120.000 Besucher gezählt, hiess es weiter.
Dies sei ein neuer Rekord für Ausstellungen zeitgenössischer Künstler in der Geschichte des Museums, erklärte die Medienstelle zur grossen Resonanz auf Kusama.
Die Ausstellung, über die muula.ch als eines der ersten Medien berichtete, präsentiert einen Überblick über das vielschichtige Schaffen der Japanerin.
Sie vereint zentrale Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Performances, Collagen, Mode, Filme und Installationen sowie mehrere ihrer bekannten Infinity Mirror Rooms.
Durchsetzen in Männerwelt
Die Retrospektive aus über 300 Werken zeichnet die Entwicklung Kusamas von den frühen Arbeiten der 1950er-Jahre bis zu den jüngsten grossformatigen Installationen nach.
Dies eröffnet einen vertieften Einblick in ihre charakteristische Bildsprache aus Punkten, Netzstrukturen und immersiven Räumen.
Gerade letzteres kommt beim Publikum und in den Sozialen Medien gut an. Selbst im Museumspark gibt es Exponate zu bestaunen.


Die Japanerin erreicht Weltruhm, weil der Lebensweg der 1929 in Matsumoto geborenen Künstlerin sehr steinig war. Sie leidet seit Jahrzehnten unter mentalen Problemen und wohnt noch heute in einer Psychiatrie.
Dennoch hat sie sich als Frau in einer von Männern dominierten Gesellschaft durchgesetzt und die oft als Königin der «Polka Dots» bezeichnete Künstlerin verdient dadurch grosse Anerkennung.
Leiden führten zur Berühmtheit
Viele Kunstexperten sind von der Kreativität und Umsetzung der Arbeiten überrascht.
Sie wird in einem Atemzug mit Vincent Van Gogh und Andy Warhol genannt. An der Biennale in Venedig wurde sie einmal sogar von der Polizei abgeführt.


Nicht Marketing, sondern ihr Leidensweg und persönliche Entbehrungen machten sie weltberühmt.
In eine Kusama-Ausstellung im australischen Melbourne pilgerten binnen weniger Monate unlängst sogar fast 600.000 Fans.
Prägung durch US-Aufenthalt
muula.ch sprach mit der Direktorin des Yayoi Kusama Studios von Tokio, Takako Fujibayashi, weshalb die Ausstellung eines solchen Superstars zeitgenössischer Kunst gerade nach Basel kam.
Die Fondation Beyeler habe seit über einem Jahrzehnt immer wieder angefragt und dem Wunsch habe das Kusama Studio nun endlich nachgeben wollen, erklärte sie.


Auf die Frage, was für Fujibayashi die Highlights in der Basler Ausstellung sind, erklärte sie die Arbeiten der Künstlerin seien besonders interessant, welche in Japan kurz nach ihrer Rückkehr aus den USA entstanden sind.
Millioneneinnahmen generiert
Die Fondation Beyeler öffnet für das Spektakel, welches die grösste Einzelausstellung in der Geschichte sei, sogar seit Ausstellungsbeginn täglich schon um 9 Uhr, statt wie üblich um 10 Uhr.
Zusätzlich werden im Januar 2026 aufgrund der hohen Nachfrage erweiterte Öffnungszeiten angeboten. Doch es half alles nichts – die Tickets gingen weg wie nichts.
Die grosse Yayoi-Kusama-Schau um Kürbisse & Co. ist nun bis zum letzten Tag ausverkauft.


Die ersten 120.000 Besucher brachten bei einem Eintrittspreis von 30 Franken für Erwachsene also allein mit den Tickets fast 4 Millionen Franken in die Museumskasse.
Doch die Warteschlangen zeigen Ökonomen, dass die Ticketpreise für die grosse Nachfrage viel zu niedrig sind.
Reise nach Köln und Amsterdam
Wer die Besichtigung der Exponate aus vielen Privatsammlungen bisher in Basel verpasst hat, muss – wie Kusama – nunmehr kreativ werden.
Glückspilze könnten da beispielsweise noch versuchen, zur Basler Museumsnacht Ende Januar 2026 bis in die Morgenstunden in die Fondation Beyeler hineinzukommen, um die Kusama-Retrospektive zu sehen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, nach Köln oder Amsterdam zu reisen, wo die Ausstellung über die 70 Jahre des Schaffens der japanischen Starkünstlerin nach Basel noch in Europa zu sehen sein wird.
Neue Sichtweisen
Last, but not least, können Kunstliebhaber aber auch einen Katalog für 56 Franken erwerben, der eine Auswahl der ausgestellten Werke sowie Gedichte der Japanerin präsentiert.
Experten verschiedener Disziplinen eröffnen darin zudem neue Sichtweisen auf das faszinierende Schaffen von Kusama.
Glück hilft im Leben
Unter den Lesern von muula.ch verlost unser Wirtschaftsnews-Portal obendrein einen solchen frischgedruckten Katalog in deutscher Sprache.
Interessenten aus der Schweiz senden für die Teilnahme an der Verlosung spätestens bis zum 28.12.2025 eine E-Mail an unsere Redaktion unter info@muula.ch mit dem Stichwort «Kusama-Katalog» und der Zustelladresse. Der Rechtsweg ist dabei ausgeschlossen.
Wir wünschen bei der Verlosung des Kusama-Katalogs viel Glück.
Die 96-jährige Japanerin hatte – trotz des steinigen Karriereweges – letztlich auch viel Glück im Leben gehabt.
25.12.2025/kut.





