Amerikaner eilen den Schweizern weiter voraus

Fed-Chef Jerome Powell
Der Chef der US-Notenbank Jerome Powell begründete einen weiteren Zinsschritt. (Bild: PD)

Die US-Notenbank Federal Reserve Bank hat das Zinsniveau weiter gestrafft und versucht, die Menschen zum Sparen zu bewegen. Und auch die Firmen soll es belasten.

Die US-Notenbank Federal Reserve Bank (Fed) hat unter ihrem Chef Jerome Powell erneut die Leitzinsen erhöht.

Sie steigen um 0,25 Prozentpunkte und liegen nun im Intervall von 4,75 bis 5,0 Prozent, wie die amerikanische Zentralbank am Mittwoch mitteilte.

Unsicherheiten einkalkulieren

Es ist die neunte Anhebung in jüngster Zeit.

Allerdings setzt die Fed nun auf moderatere Zinsschritte, weil die Inflation sich bereits etwas reduziert hat und sich Unsicherheiten über den Fortgang der Volkswirtschaft deutlich verschärfen.

Das Ende der Nullzinsphase hatten die Inflationswächter mit einem Zinsschritt von 0,75 Basispunkten eingeläutet. Anfang 2022 war das Zinsniveau bei Null.

Zögerliche Handlung

Angesichts der weiterhin hohen Inflation schloss die US-Notenbank aber weitere Zinserhöhungen nicht aus.

«Wir hatten in den Tagen vor dem Notenbanktreffen eine Zinspause in Betracht gezogen», sagte Powell am Mittwoch. Doch die Inflation sei noch höher als erwartet und der US-Arbeitsmarkt robuster als geplant und daher habe sich die Notenbank zu diesem weiteren Zinsschritt entschlossen, erklärte er.

Experten erwarten erst ein Ende der Leitzinserhöhungen, wenn die Zinsen über dem Level der Inflationsrate liegen.

Kampf gegen 6 Prozent

Die US-Notenbank veröffentlichte auch neue Schätzungen zur Inflation.

Demnach soll die Teuerungsrate durchschnittlich bei 3,3 Prozent liegen, was noch deutlich über der von der Fed angestrebten Inflationsrate von zwei Prozent liegt.

Im Februar war die Teuerung in den USA bei 6,0 Prozent gewesen.

Treffen mit SNB

Die Schweizerische Nationalbank SNB hatte den Zinserhöhungsreigen immer einen Tag nach den Amerikanern vorgenommen, wie auch muula.ch berichtete.

Zuletzt hatte die SNB aber ihren Rhythmus ausgesetzt und die Leitzinsen in der Schweiz nicht weiter erhöht.

Angesichts der globalen Bankenkrise gibt es aber zahlreiche geplante Medienorientierungen mit der Notenbank, so dass sie durchaus auch in der Schweiz wieder im Gleichschritt mit den Amerikanern an der Zinsschraube drehen könnte.

Die Massnahmen könnte die SNB dann gleich vor den versammelten Medien erläutern.

Finanzindustrie hofft

Für Banken ist ein steigendes Zinsniveau eigentlich gut, weil dadurch die Zinsmargen steigen. Dies ist eine der wichtigsten Ertragsquellen von Geldhäusern, weil sie die Gelder zu höheren Zinsen verleihen als sie selbst dafür bezahlen müssen.

Allerdings kommen andere Branchen, wie die Industrie, mit den steigenden Zinsen unter Druck, da der Finanzierungsaufwand steigt.

Stabiles Finanzsystem

Auch die Verbraucher sollen mit dem höheren Zinsniveau eher zum Sparen angehalten werden, statt zum Konsumieren, was die Teuerung noch weiter anheizen würde.

Instabilität für das US-Finanzsystem sieht Powell indes nicht. Die Banken hätten ausreichend Liquidität, betonte der Chef der mächtigsten Zentralbank der Welt.

22.03.2023/kut.

Amerikaner eilen den Schweizern weiter voraus

One thought on “Amerikaner eilen den Schweizern weiter voraus

  • Mai 12, 2023 at 1:08 am
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