Der Discounter Aldi eröffnet bald an einem Verkehrsknotenpunkt eine Filiale. Damit mischen die Deutschen den Schweizer Detailhandel auf.
Im Schweizer Detailhandel steht ein neues Zeitalter an.
In der Schweiz haben die Discounter seit ihrem Markteintritt vor vielen Jahren nämlich nur ein Schattendasein erreicht.
Umkämpfte Innenstadtlagen
Die Marktanteile von Aldi, Lidl & Co. sind zwar steigend, doch die Positionen der Platzhirsche um Migros und Coop sind unangefochten.
Dies hat teils auch damit zu tun, dass die Schweiz sehr protektionistisch unterwegs ist. So war es zu Beginn für Aldi Suisse und Lidl Suisse sehr schwierig, etwa Schweizer Landwirtschaftsgüter ins Sortiment zu bekommen.
Ein weiteres Problem sind die Immobilien. Gute Innenstadtlagen in Zürich, Bern, Genf, Luzern, Basel oder Lausanne sind hart umkämpft und ausländische Anbieter kommen da oft nur sehr schwer rein.
Nach Umbau erfolgt Einzug
Doch nun ist Aldi Suisse ein Coup gelungen.
Der deutsche Discounter eröffne auf der Passerelle im Bahnhof Basel SBB seine erste dauerhafte Bahnhofsfiliale, teilte die Einzelhandelsfirma am heutigen Mittwoch überraschend mit.
Die Baustelle am Bahnhof SBB ist derzeit bekanntermassen riesig, somit kann das Vorhaben erst im Sommer 2026 umgesetzt werden.
Der Einzug von Aldi in den Bahnhof sei aber auf Einladung von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB erfolgt, hiess es.
Pendler im Visier
Keine der 245 Schweizer Filialen befinde sich an einem solchen Verkehrsknotenpunkt, frohlockte Aldi Suisse weiter. Lediglich im Bahnhof Lausanne gab es schon einmal eine solche Zwischennutzung.
Für die geplante Filiale am Basler Bahnhof SBB werde rund eine Million Franken in ein speziell für diesen Standort geeignetes Ladenkonzept investiert, erklärte der Discounter.
Mit rund 155 Quadratmetern sei dies eine deutlich kleinflächige Filiale, die ein Sortiment speziell für Pendler haben soll.
Mit rund 140.000 Reisenden pro Tag gehört der Bahnhof Basel SBB zu den am meisten frequentierten Orten der Schweiz.
Neues Konzept im Test
Aldi Suisse wolle solche Standorte mit Hochfrequenzen je nach Erfolg später möglicherweise ausbauen, hiess es weiter.
Aldi ist auf grössere Flächen spezialisiert. Doch nun testet der Discounter im Schweizer Markt eine kleinere Filiale, die auch 365 Tage im Jahr geöffnet sein soll.
Es geschehen also noch Wunder im Schweizer Detailhandel. Marktführer Migros und Coop sind derzeit ohnehin viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Deutsche Anbieter, also nicht nur Aldi und Lidl, sondern auch Drogeriemärkte um Müller und Rossmann expandieren derzeit stark.
15.01.2025/kut.