Aktivistische Investoren schlagen vielerorts zu

Das Wort Money an einem Gebäude aus Glas
Aktivistische Investoren interessieren sich meist nur für das Geld. (Bild: G. Altmann / pixabay)

Investoren, welche die Strategie oder Führung einer Firma wechseln wollen, treten öfter in Erscheinung. Dabei sind Altbekannte mit von der Partie.

Der Gründer des Strukturvertriebs AWD, Carsten Maschmeyer, ist in der Schweiz kein Unbekannter.

Für einen Milliardenbetrag verkaufte er dem Versicherungskonzern Swiss Life seine Firma, die dann zum Milliardengrab wurde.

Schicksalstage für Optiker

Nun tritt der Manager, der zwischendurch mit dem vielen Geld tablettensüchtig wurde, wieder in Erscheinung.

Die börsennotierte Optiker-Kette Mister Spex und ihr Vorstandschef Dirk Graber werden von aktivistischen Investoren angegriffen, die zusammen rund ein Viertel der Aktien halten und da ist Maschmeyer sowie sein Sohn Marcel mit dabei, wie die «Welt am Sonntag» berichtete.

Der Karren stecke im Dreck und es bedürfe einer Grundreinigung, lauteten die Vorwürfe an das Management der Optiker-Kette.

Schweizer Quero Capital dabei

Die Gruppe aus vier Aktionären kündigte für die am 7. Juni anstehende Generalversammlung eigene Anträge für einen Wechsel im Aufsichtsrat und umfangreiche Sonderprüfungen an.

Zu der Gruppe gehört auch der Vermögensverwalter Paladin des AWD-Gründers Carsten Maschmeyer und seines Sohns Marcel. «Wir möchten uns als Aktionär konstruktiv einbringen», sagte Paladin-Chef Matthias Kurzrock dem deutschen Blatt.

Weitere Mitstreiter sind der Schweizer Fondsmanager Quero Capital und die Düsseldorfer The Plattform Group des Unternehmers Dominik Benner.

Aufstockung bei Temenos

Doch so weit ins Ausland muss man gar nicht gehen.

Auch in der Schweiz schlagen aktivistische Investoren derzeit zu. So engagiert sich der aktivistische Aktionär Petrus Advisers noch stärker als Investor beim Genfer Bankensoftwarehersteller Temenos.

Die Investment-Gesellschaft meldete eine Beteiligung von 5,123 Prozent, teilte der Finanzinformationsdienst AWP am heutigen Montag mit.

Am 21. Mai war Petrus Advisers mit einer neuen Forderung an Temenos herangetreten und der Softwarehersteller solle doch einen Aktienrückkauf starten, hiess es.

Wechsel in der Chefetage

Genau das war auch der Tag, an dem laut der Schweizer Börse SIX die neue Meldeschwelle überschritten wurde. Gut zwei Wochen zuvor hatte Petrus Advisers schon die Erhöhung der Beteiligung auf 3,42 Prozent gemeldet.

Petrus Advisers sind bei Temenos auch keine Unbekannten. Der Investor hatte sich im Jahr 2022 schon mit verschiedenen Forderungen bei Temenos gemeldet und wollte sowohl den Konzernchef als auch den Verwaltungsratspräsidenten austauschen.

Dies passierte dann auch und das Genfer Unternehmen wurde zudem vom Shortseller Hindenburg Research mehrfach unter Beschuss genommen, wie auch muula.ch berichtete.

Abwehrstrategien möglich

Doch noch ein weiterer altbekannter Finanzinvestor ist derzeit in der Schweiz aktiv. Es ist Cevian, der dem Elektronikkonzern ABB quasi Beine gemacht hat.

Er nimmt derzeit die Basler Versicherungsgruppe Baloise ins Visier. Da stockte der aktivistische Investor um Lars Förberg die Beteiligung auf über 3 Prozent auf, wie muula.ch berichtete.

Cevian war auch noch beim Versicherungsriesen Aviva engagiert und ist unlängst bei der Grossbank UBS eingestiegen.

Für die betroffenen Unternehmen gibt es zahlreiche Strategien, wie sie sich gegen solche Angriffe schützen können.

Doch davon berichtet muula.ch ein anderes Mal.

27.05.2024/kut.

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