ABB-Chef tritt unter Druck zurück

ABB-Noch-Konzernchef Björn Rosengren
Björn Rosengren tritt bei ABB als CEO zurück. (Bild: PD)

Der CEO des ABB-Konzerns Björn Rosengren hat seinen Rücktritt erklärt. Der Grund dafür ist aber ganz anders als ein altersbedingter Amtswechsel.

Der Energietechnik- und Automatisierungskonzern ABB hat einen neuen Konzernchef. Der Verwaltungsrat habe Morten Wierod zum Chief Executive Officer ernannt, teilte das Unternehmen am Freitag überraschend mit.

Alter Chef wird Berater

Wierod werde sein Amt am 1. August 2024 antreten und auf den aktuellen Amtsinhaber Björn Rosengren folgen, der zum 31. Juli 2024 von seiner Position zurücktrete, hiess es weiter.

Rosengren verlasse das Unternehmen aber erst zum 31. Dezember 2024, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Rosengren ist 65 Jahre alt.

Eigengewächs ausgewählt

Wierod (52) ist Norweger und kam 1998 zu ABB. Der Manager ist seit 2019 Mitglied der Konzernleitung von ABB tätig – derzeit als Leiter des Geschäftsbereichs Elektrifizierung und zuvor als Leiter des Geschäftsbereichs Antriebstechnik.

Er verfügt über einen Master-Abschluss in Elektrotechnik.

Morten Wierod
Designierter CEO von ABB Morten Wierod (Bild: PD)

Peter Voser, Verwaltungsratspräsident von ABB, redet in der Medienmitteilung etwas von einem kompetitiven Auswahlverfahren, das einen hervorragenden internen Kandidaten für die Führung von ABB hervorgebracht habe.

Viel Unruhe

Was Voser nicht erklärt, sind die Gründe für den raschen Abgang von Rosengren nach nur vier Jahren an der Konzernspitze von ABB. Rosengrens Sohn arbeitet nämlich beim aktivistischen Investor Cevian und diese Beteiligungsgesellschaft ist stark bei ABB engagiert.

Laut dem Karriereportal LinkedIn ist Rosengrens Sohn Vice President bei Cevian Capital.

Die «Heuschrecke» hat bereits für viel Unruhe in dem Technologiekonzern sowie für Strategieänderungen und Abgänge im Führungsteam, wie Rosengrens Vorgänger Ulrich Spiesshofer, gesorgt.

Eine Sparte sollte abgestossen werden; letztlich verkaufte ABB tatsächlich die wichtige Stromnetzsparte an das japanische Unternehmen Hitachi.

Derzeit soll der Investor an einem Einstieg beim Basler Versicherungskonzern Baloise interessiert sein.

Interne Lösungen schwierig

Es ist allerdings vielerorts kritisiert worden, dass der Sohn des ABB-CEO bei dieser Firma noch dazu in führender Position arbeitet. Mit dem Rücktritt des Vaters scheint sich das Problem langsam zu lösen.

Ob ABB mit der internen Lösung beim Konzernchef gut fährt, lässt sich nicht sagen. Rosengrens Vorgänger Spiesshofer war so ein Eigengewächs und brachte kaum etwas auf die Reihe.

23.02.2024/kut.

ABB-Chef tritt unter Druck zurück

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