Rückzug der Inflation kündigt sich an

Tesla-Chef Elon Musk (Bild: Ivan Rojas / pixabay)

Die Inflation hat in den USA bereits Werte um die 9 Prozent erreicht. Doch nun mehren sich die Zeichen, dass es wieder rückwärts geht.

Die Preissteigerungsraten sind in den vergangenen Monaten in die Höhe geschnellt. In den USA hatte die Inflation im Juni bereits 9,1 Prozent erreicht. Nun zeigt sich im Juli allerdings, dass die Werte auf 8,5 Prozent gesunken sind und die Analysten sogar mit etwas mehr gerechnet hatten. Die Daten lassen also aufatmen.

Die Aussagen einiger Firmenchef stimmen zudem zuversichtlich, dass die weltweiten Preissteigerungen langsam einem Ende zu gehen. Diese Äusserungen sind insofern von Bedeutung, weil die Konzernmanager einen breiten Einblick in die Materie haben. Letztlich sind es auch diejenigen, welche die Preissteigerungen bei ihren Produkten umsetzen.

Zenit überschritten

«Meine Vermutung ist, dass wir den Höhepunkt bei der Inflation bereits überschritten haben», sagte laut dem «Wall Street Journal» etwa Tesla-Chef Elon Musk. Er denke, die Preissteigerungen werden gegen Ende des Jahres deutlich zurückgehen. «Wir sehen, dass die Preise von manchen Rohwaren markant sinken», betonte er.

Vom Goldman-Sachs-Chef David Solomon hiess es, dass «unsere Ökonomen der Meinung sind, die Inflation gehe in der zweiten Jahreshälfte deutlich zurück». Caterpillar-CEO Jim Umpleby sagte, dass sein Konzern eine deutliche Verbesserung bei den Logistikketten festgestellt habe. Es sei zwar von Komponente zu Komponente noch etwas unterschiedlich. Mal ist es dieses Teil, mal jenes, betonte er mit Blick auf eine mögliche Entspannung an der Preisfront.

Kein Vergleich mit dem Vorjahr

Ähnliches sagte auch der Chef des Energie-Ausrüsters Eaton, Craig Arnold. «Die Situation bei den Lieferengpässen, mit denen wir seit ungefähr einem Jahr zu tun haben, hat sich merklich gebessert», erklärte er. Die Firma habe aber noch grosse Schwierigkeiten, wenn es um elektronische Bauteile und alles, was mit Halbleitern zu tun habe, gehe.

Vom Netflix-Boss kam die Aussage, dass sein Unternehmen derzeit sehe, dass dem Streaming-Anbieter nur noch eine Million Abonnenten statt zwei den Rücken kehren. «Unsere Freude hält sich daher noch in Grenzen, aber es sind weniger schlechte Resultate», hob der Topmanager hervor.

Preisschlachten im Anmarsch

Der Chef der Sportmarke Under Amour betonte, dass die Situation alles andere als einfach für die Branche sei. Gerade das schwindende Konsumentenvertrauen werde dazu führen, dass es sehr viele Rabattaktionen geben werde. «Auch wir werden uns an der Schlacht beteiligen», erklärte der Topmanager. Damit dürfte auch die Geldentwertung sinken.

Und vom Konzernchef AMC Entertainment Adam Aron hiess es, dass Hollywood erkannt habe, wie viel Geld sich damit verdienen lasse, falls Filme zuerst in den Kinos ausgestrahlt würden. Daher gingen Hollywood und die Wall Street wieder weg von der bisher boomenden Streaming-Welt, betonte er. Somit wird es demnach einfach eine Verschiebung von Netflix & Co. zu Filmtheatern geben.

Sonderfall Schweiz

Allerdings gehen zahlreiche Ökonomen bezüglich der Geldentwertung aktuell davon aus, dass die Preissteigerungen noch nicht besiegt sind. In der Schweiz muss man sich aber keine allzu grossen Sorgen um das ganze Thema machen, weil sich die hohen Preise im Ausland beim Importieren mit dem starken Franken abschwächen.

15.08.20222/kut.

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