Grundlage für weitere Rabattschlachten gelegt

Ein Sale-Schild in einem Schaufenster mit einer Person davor
Schweizer können sich an Schilder von Aktionen gewöhnen. (Bild: J. Lim / unsplash)

Die Preise gehen in der Schweiz rasant zurück. Bald kommt wieder Deflation und dürfte einige Konsumenten jedoch nur bedingt erfreuen.

Die Schweiz kennt derzeit beim Preisniveau quasi nur eine Richtung und das ist nach unten.

Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise sank im November 2025 gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent.

Günstigeres Erdöl und Erdgas

Dies teilte das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Montag mit, nach dem das Barometer bereits in den vergangenen Monaten ständig nachgegeben hat. 

Preisrückgänge zeigten diesmal insbesondere pharmazeutische Produkte, chemische Produkte sowie Erdöl und Erdgas.

Teurer seien dagegen Mineralölprodukte geworden, hiess es weiter.

Firmen spüren Deflation

Im Vergleich zum November 2024 sank das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten sogar um 1,6 Prozent.

Damit zeigt sich, dass die Unternehmen immer mehr Spielraum für Preissenkungen ihrer Waren und Dienstleistungen erhalten, denn der Gesamtindex zeigt die Teuerung, unter welcher die Firmen leiden.

Geht der Wert dauerhaft zurück, sind Preisnachlässe quasi vorprogrammiert.

Vorleistungen aus dem Ausland

Die Produzenten verzeichneten innert Jahresfrist einen Preisrückgang von 1,2 Prozent, wie aus den Angaben des BFS weiter hervorgeht.

Bei den Importgütern betrug die Deflation innerhalb von 12 Monaten sogar 2,5 Prozent.

Über den starken Schweizerfranken können Firmen günstiger im Ausland einkaufen und dies drückt auch die Produzentenpreise im Inland, denn die meisten können dort auch Vorleistungen aus dem günstigeren Ausland beziehen.

Ewiges Warten auf Rabatte

Für die Endverbraucher sind sinkende Erzeugerpreise ein Stück weit gute Nachricht.

Die Teuerung lag zuletzt aber bereits wieder bei 0 Prozent und mit weiteren Preisreduktionen würde erneut Deflation in der Schweiz vorherrschen.

Das Problem an diesen Preisrückgängen ist aber, dass Konsumenten auf den nächsten Preisnachlass warten und so letztlich in eine Art an Kaufstreik treten.

Es wird ja in Zukunft alles günstiger, weshalb sich ein späterer Kauf lohnt.

Geringverdiener stärker tangiert

Mit der Zeit verkaufen Firmen aber praktisch nur noch dies, was die Menschen unbedingt brauchen.

Warenlager werden dann über Rabattschlachten leergeräumt und Neuware wird kaum produziert. Dies führt irgendwann zwangsläufig zu steigender Arbeitslosigkeit, was die Kaufkraft weiter schwächt und laut einer Untersuchung der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich besonders untere Einkommen trifft.

Besser ist da immer ein wenig Inflation zu haben. Der Vorboten von günstigeren Erzeugerpreisen ist also nicht unbedingt eine gute Nachricht.

15.12.2025/kut.

Grundlage für weitere Rabattschlachten gelegt

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