
Im Jahr 2025 richtete der Hurrikan «Melissa» zwar Verwüstungen an. Doch dies ist alles nur Kleinkram, wie die Assekuranz und die Börsen verraten.
Die atlantische Hurrikansaison 2025 war meteorologisch zwar intensiv.
Immerhin gab es drei Hurrikane der Kategorie 5 und das Rekordereignis «Melissa» sorgte auf Kuba und Jamaika für schwere Verwüstungen.
Geringe Versicherungsdichte
Die versicherten Schäden um die 13 namentlich benannten Stürme blieben in diesem Jahr jedoch unterdurchschnittlich.
Der Rückversicherer MunichRe schätzte die diesjährigen Gesamtschäden nur auf 22 Milliarden Dollar, was lediglich ein Fünftel des zehnjährigen Durchschnitts darstelle.
Versichert waren sogar bloss zwischen 3 und 5 Milliarden Dollar.
«Melissa» als Nachzügler
Üblicherweise entstehen Grossschäden an der Ostküste von den USA und in Japan.
Doch dieses Jahr gab es keinen einzigen «Landfall» in den USA und auch die Taifunsaison in Japan verlief ruhig. 2025 war sogar die erste Saison seit 2015, in der kein Hurrikan auf das US-Festland traf.
Sahara-Staub verhinderte eine rasche Erwärmung, und mit Tropensturm «Andrea» bildete sich erst am 23. Juni überhaupt ein Sturm, der den spätesten Saisonbeginn seit 2014 markiert.
Selbst «Melissa» als Saisonabschluss war der späteste erste Sturm im Karibischen Meer seit 1997.
Reserven aufstocken
Doch MunichRe sprach zwar von Zufall.
Die Börsen heben Rückversicherer dennoch in den Himmel, denn Schadenjahre, wie jenes, als «Rita», «Wilma» und «Katrina» in den USA verheerende Milliardenschäden anrichteten, sind der Vergleichsmassstab.
Beim Schweizer Rückversicherer Swiss Re sprudeln ebenfalls die Gewinne – und der Aktienkurs springt in die Höhe.
Das Management nutzte die Chance und erhöhte sogar nochmals Reserven, wie muula.ch berichtete.
Positive Renditen seit Jahren
Auch der auf Versicherungsrisiken spezialisierte Zürcher Asset Manager Twelve Securis, der früher Twelve Capital hiess, lobte die Entwicklungen.
Die Kombination aus hoher Naturgefahrenaktivität und niedrigen Versicherungsschäden habe erneut die Resilienz und die Diversifikationsvorteile der Anlageklasse um Naturkatastrophenbonds aufgezeigt, erklärten die Experten.

Vor dem Hintergrund eines Rekordvolumens an Cat Bond Emissionen, enger werdender Spreads und konstruktiver Investorennachfrage starte der Sektor das Jahr 2026 aus einer Position der Stärke.
Die Assetklasse erzielte immerhin schon im dritten Jahr in Folge konsistente, positive Renditen, gestützt durch diszipliniertes Underwriting und ein günstiges Schadenumfeld.
Prognosen schwierig
Grundlage für Wirbelstürme sind hohe Meerwassertemperaturen, denn für die Bildung eines tropischen Wirbelsturms ist eine Wassertemperatur von rund 27 Grad Celsius eine Voraussetzung.
Je früher diese Temperatur im Jahresverlauf erreicht wird, desto eher bilden sich Stürme.

Führt die Erderwärmung aber permanent zu höheren Temperaturen, dürften Hurrikane, Taifune, Zyklone & Co. mehr zur Realität werden, warnen Versicherungsmanager.
Irgendwann werden dies wohl auch die Kapitalmärkte realisieren.
Doch dafür müssen Investoren wohl erst einmal Verluste als Lehrgeld bezahlen.
02.12.2025/kut.





