
Die Sanierung des Spitals Wetzikon steht wieder auf der Kippe. Eine Gemeinde erreichte, was die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich nicht schaffte.
Die Zukunftsaussichten für das Spital Wetzikon haben sich erneut eingetrübt.
Nur 11 von 12 Aktionärsgemeinden stimmten am Sonntag der Kapitalerhöhung für die GZO AG Spital Wetzikon zu.
In Bubikon fehlen 87 Stimmen
Damit stellten die Trägergemeinden bloss ein Finanzierungsvolumen von 46,9 Millionen Franken bereit, teilte das Spital Wetzikon nach der Stimmenauszählung mit.
Dies seien 3,1 Millionen Franken weniger als im Sanierungskonzept vorgesehen, weshalb nach Alternativen gesucht werden müsse, so die Verantwortlichen.
Bäretswil, Bauma, Dürnten, Grüningen, Gossau, Fischenthal, Hinwil, Seegräben, Rüti, Wald und Wetzikon haben der Kapitalerhöhung für das GZO Spital Wetzikon deutlich zugestimmt.
Die Stimmberechtigten der Gemeinde Bubikon lehnen aber nunmehr die Vorlage äusserst knapp ab – es fehlten 87 Stimmen, so das Spital Wetzikon.
Bubikon kam auf 51,5 Prozent an Nein-Stimmen.
Kanton will Untergang
Das Resultat zeige, dass die Rettung des Spitals und das Zielbild einer gemeinsamen Verbundlösung einem breiten Bedürfnis der Bevölkerung im Zürcher Oberland entspreche, erklärte Spitaldirektor Hansjörg Herren.
Der starke Rückhalt in der Bevölkerung motiviere, für die Notfall- und Gesundheitsversorgung im Zürcher Oberland weiterzukämpfen.
Allerdings hatte der Kanton Zürich nach eingehender Analyse festgestellt, dass es dieses Spital in Wetzikon nicht braucht. Das Unispital Zürich sowie die Versorgung in Uster seien ausreichend, so das Gesundheitsdepartement. Die Behörde wollte die Lichter im Spital Wetzikon löschen.
Daraufhin konnte eine Anleihe für einen Neubau nicht zurückgezahlt werden und der Untergang begann.
Es zeigt sich nun allerdings, dass viele Zürcher Oberländer doch ein unnützes Spital haben wollen und dafür bereit sind, Steuergeld einzusetzen.
Scheitern steht vor der Tür
Eine Kapitalerhöhung von 50 Millionen Franken durch die Aktionärsgemeinden ist ein zentraler Bestandteil des Sanierungskonzepts, bei dem Anleihegläubiger auch Zugeständnisse machen.
Ein Verkauf des Spitals an einen Investor war sogar abgelehnt worden, wie muula.ch berichtete.
In den kommenden zehn Tagen werde nun intensiv beraten, wo die fehlenden 3,1 Millionen Franken herkommen sollen.
Kommt das Geld nicht, ist das aktuelle Sanierungskonzept gescheitert. Bubikon verhinderte somit das Überleben der Gesundheitseinrichtung.
Sterben auf Raten
Der Spitalbetrieb bleibt vom Abstimmungsresultat zwar vorerst unbeeinflusst und läuft weiter.
Die Mitarbeiter des GZO seien nach wie vor für alle Bürger aus allen zwölf Aktionärsgemeinden da – sei es im Notfall, bei einem geplanten Eingriff oder bei einer Geburt, hiess es diesbezüglich im Communiqué.
Die Nachlassstundung ist bis Mitte Juni 2026 bewilligt. Sie könnte bei Bedarf und soweit die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt sind, sogar um weitere sechs Monate verlängert werden.
Doch jetzt braucht es erst einmal ein neues Sanierungskonzept.
01.12.2025/kut.





