Patek Philippe um Erfolgsstory reicher

Eine Patek Philippe mit Referenz 1518 beim Auktionshaus Phillips in Genf
Das Auktionshaus Phillips versteigerte eine Patek Philippe mit Referenz 1518. (Bild: PD)

Der Luxusuhrenhersteller Patek Philippe hat wieder einen Rekord erzielt. Er zeigt der Schweizer Uhrenbranche damit, woran die meisten Anbieter scheitern.

Beim Auktionshaus Phillips wurde erneut Geschichte geschrieben.

In Genf kam eine sehr gut erhaltene Luxusuhr von Patek Philippe unter den Hammer und wurde für 14,19 Millionen Franken versteigert, wie der Auktionator bekanntgab.

Chronograph mit ewigem Kalender

Der Startpreis der Versteigerung lag bei 8 Millionen Franken. Ein Bieter aus China liess sich auch nicht lange bitten und hob die Hand für den Nobelticker mit der Referenz 1518 aus Stahl.

Doch dann gingen die Gebote für den Chronographen mit ewigem Kalender rasant nach oben. Per Telefon ging letztlich mit 12 Millionen Franken das letzte Angebot ein und der Hammer fiel.

Etwas Rabatt sichtbar

Mit Verkaufsgebühr und Mehrwertsteuer wurden daraus besagte 14,19 Millionen Franken.

Ab 6 Millionen Franken beträgt die Provision bei Phillips normalerweise 14,5 Prozent, weshalb der Endpreis zeigt, dass es für den glücklichen Auktionsgewinner noch etwas Rabatt gab.

Patek Philippe Luxusuhr mit Referenz 1518 in Stahl bei Phillips
Das Innenleben der Patek Philippe 1518 in Stahl. (Bild: PD)

Patek Philippe produzierte von der Referenz 1518, die im Jahr 1941 eingeführt wurde, nur 281 Stück, doch in Stahl gibt es bloss vier Exemplare.

Baujahr 1943

Im Jahr 2016 kam bei Phillips bereits so eine Luxusuhr unter den Hammer und war für den damaligen Rekordpreis von 11.002.0000 Franken versteigert worden.

Doch diesmal war es die erste Uhr aus dieser Serie, weshalb unter der Gehäusenummer «508.473» die 1 eingraviert ist. Das Baujahr ist 1943.

Das Zifferblatt der Vintage-Uhr aus dem Hause Stern Frères sowie das 35 Millimeter Stahlgehäuse vom Schweizer Gehäusebauer Georges Croisier sind aber auch über 80 Jahre noch extrem gut erhalten.

Patek Philippe legte zudem ein Zertifikat mit der Uhrwerknummer 863.193 dabei.

Begierde steigt

Mit solchen Verkäufen wird jedem Uhrenfan klar: Das Sammeln lohnt sich, wenn die Zeitmesser nur lange genug aufbewahrt und gepflegt werden.

Viele Schweizer Uhrenmarken zeigen aber einen Wertzerfall über die Zeit, weshalb sie nicht so begehrt sind.

Mit dem Wertzerfall des Dollars machte nunmehr sogar der Rekordpreis von umgerechnet 17,8 Millionen Dollar weltweit die Runde.

Gravur der Patek Philippe Luxusuhr 1518 in Stahl mit Nummer 1
Gravur der Patek Philippe zeigt die Seriennummer 1. (Bild: PD)

Genau dies passt zur Luxusuhrenfirma Patek Philippe, welche ihre Zeitmesser am besten bei Uhrensammlern aufgehoben sieht.

Eine «Patek» gibt man an die nächste Generation weiter, lautet das Credo von CEO, Präsident und Eigentümer Thierry Stern.

Retailpreis lag bei 2265 Franken

Von Zeit zu Zeit muss dann dem Markt allerdings auch ein Beweis für den Wertzuwachs geliefert werden.

Der Retailpreis der Uhr lag im Jahr 1944, als sie einmal verkauft wurde, schliesslich nur bei 2265 Franken.

Zu den 14,2 Millionen Franken ist das ein Wertzuwachs von rund 6300 Mal, was 80 Mal pro Jahr des Wartens entspricht.

Genau dieser Wertzuwachs wird mit solchen Rekordauktionen generiert, weshalb Branchenkenner vermuten, dass die Manufakturen da selbst kräftig nachhelfen.

Swatch-Group-Deal schlug fehl

Dies konnte die Welt unlängst auch beim Auktionshaus Phillips in Genf sehen.

Eine Speedmaster der Marke Omega aus dem Jahr 1957 ging für über 3 Millionen Franken über den Tisch. Doch als Käufer entpuppte sich letztlich die Swatch Group, zu der die Luxusuhrenmarke Omega selbst gehört.

Im Nachhinein stellte sich allerdings heraus, dass die ersteigerte Uhr aus Originalbauteilen des Omega-Museums bestand.

Solche, als Frankenstein-Uhren bezeichneten Zeitmesser gibt es relativ oft. Geht nämlich mal etwas im Inneren kaputt, ersetzen es Uhrenliebhaber mit Originalbauteilen einer anderen Uhr.

Doch dies mindert den Wert, weil es nicht mehr dem Zustand ab Werk entspricht. Bei der Omega-Speedmaster ging der eigene Hersteller offenbar Fälschern auf den Leim. Bei dem Betrug sollen Mitarbeiter beteiligt sein.

Spielverderber ignorieren

Aber auch die Versteigerung der Patek Philippe Nummer 1518 in Stahl ging nicht ohne Drama über die Bühne.

Der auf Uhrenfälschungen spezialisierte Schweizer Experte, der sich Perezcope nennt, hatte bei dem Zeitmesser angemeldet, dass nicht alle Bauteile auch original ab Werk seien.

Doch das Auktionshaus Phillips setzte sich über solche Einwände hinweg.

Erfolg nach Misserfolg

Einerseits lockt da sicher die, wenn auch reduzierte Verkaufsprovision.

Andererseits brauchte Patek Philippe wohl auch mal wieder in der verschwiegenen Uhrenbranche eine Erfolgsstory, nachdem die Lancierung der neuen «Cubitus»-Modellreiche nicht störungsfrei verlaufen war.

Wären Käufer und Verkäufer dieser Luxusuhr identisch, spielten die Bauteile im Inneren auch nicht wirklich eine Rolle.

Hauptsache, der Rekordpreis sendet das richtige Signal an den Uhrenmarkt.

09.11.2025/kut.

Patek Philippe um Erfolgsstory reicher

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