
Die Schweizer Börse SIX muss erneut Hunderte von Millionen Franken in den Wind streichen. Dies trifft die Grossbank UBS besonders stark.
Die Schweiz muss wieder eine Desaster-Investition verkraften.
Wie die Schweizer Börse SIX am heutigen Donnerstag überraschend bekanntgab, wird der Börsenbetreiber für das Jahr 2025 eine Abschreibung auf die Worldline-Beteiligung von voraussichtlich rund 550 Millionen Franken vornehmen.
Verwässerung des Anteils
Dies sei geschätzt auf Basis des Schlusskurses der Worldline-Aktie vom gestrigen Mittwoch, hiess es weiter.
Der französische Zahlungsanbieter gab gleichzeitig eine Umstrukturierung sowie eine Kapitalerhöhung bekannt.
SIX habe jedoch entschieden, sich nicht an der Kapitalerhöhung zu beteiligen, und akzeptiere die damit verbundene Verwässerung ihrer Beteiligung von derzeit 10,5 Prozent, erklärte SIX zur Misere.
Verantwortlicher über alle Berge
Der grösste Schweizer Börsenbetreiber erwartet für 2025 ein negatives Konzernergebnis von rund 300 Millionen Franken.
Dies erinnert an den Milliardenverlust, der 2023 auch hauptsächlich auf die schlechte Entwicklung der Worldline-Beteiligung zurückgegangen war.
Verantwortlich für den Zukauf war Bankmanager Romeo Lacher, der sich aber rechtzeitig aus dem Staub gemacht hat und auch mit Millionenverlusten bei Julius Bär wegen dem Immoblilienguru René Benko zu reden gab.
UBS als Hauptleidende
Die neuen Verluste der SIX treffen die Schweizer Bankenlandschaft stark, weil die SIX über 100 Geldhäusern gehört.
Doch nach der Notfusion der Credit Suisse mit der Grossbank UBS hält die letzte Schweizer Grossbank an der Börse 34,5 Prozent, weshalb sie dieser Verlust erneut am stärksten trifft.
Wie gross die Rückwirkungen auf die einzelnen Geldhäuser sind, ist dabei schwierig abzuschätzen. Die Banken sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten bei der SIX eingestiegen und haben ihr Engagement verschieden in den Büchern bilanziert.
Stabiler Geldzufluss
Mit einem Kniff kommt die SIX ihren Aktionären noch entgegen.
Für das Geschäftsjahr 2025 rechne der Verwaltungsrat von SIX damit, eine stabile Dividende im Vergleich zu den für das Jahr 2024 ausgeschütteten 5,30 Franken pro Aktie vorzuschlagen, hiess es im Communiqué.
Damit können viele Abschreibungen bei den Eigentümern vermieden werden, wenn sie auf Cash-Flow von ihrer Beteiligung ausgerichtet sind.
Beim Geldzufluss ist ja kein Einbruch festzustellen.
06.11.2025/ena.






