Trendwende auf dem Schweizer Arbeitsmarkt

Eine schematische Person hält eine Lupe mit dem Wort JOB
Die Job-Aussichten hellen sich für viele Menschen auf. (Bild: G. Altmann / pixabay)

Mehr als drei Jahre lang sank der Beschäftigungsindikator der ETH Zürich. Doch damit ist nun hauptsächlich wegen zweier Bereiche endlich Schluss.

Die Schweizer und die Schweizer Wirtschaft müssen derzeit überhaupt kein Trübsal blasen.

Trotz US-Strafzöllen und globalen Konjunktursorgen läuft die hiesige Volkswirtschaft vergleichsweise gut.

US-Strafzölle prallen ab

Nun kommen sogar weitere positive Nachrichten hinzu.

Der Beschäftigungsindikator des KOF Instituts an der ETH Zürich deute erstmals seit drei Jahren wieder eine Aufhellung der Beschäftigungsaussichten an, teilte die renommierte Konjunkturforschungseinrichtung am heutigen Montag überraschend mit.

Im vierten Quartal sei der Indikator um 1,3 Punkte auf 0,7 Punkte gestiegen und bewege sich damit im tiefen positiven Bereich, hiess es.

KOF-Beschäftigungsindikator
Abwärtstrend bei Beschäftigung ist gestoppt. (Screenshot: muula.ch)

Der Anstieg stoppe eine rund dreijährige Abwärtstendenz, die auf den Höchststand von 16,8 Punkten Mitte 2022 folgte, erklärten die Ökonomen auf Basis von Umfragen unter rund 4500 Unternehmen weiter.

Der Anstieg des Indikators im Oktober gegenüber dem dritten Quartal spreche dafür, dass sich die Abwärtsdynamik trotz der Strafzölle von US-Präsident Donald Trump nicht weiter akzentuierte, sondern sich eine Besserung des Arbeitsmarkts abzeichne.

Mehr Stellenauf- als -abbau

Trotz des leichten Plus liegt der Indikator aber deutlich unter dem Niveau der vergangenen Jahre und signalisiert noch eine verhaltene Erholung des Schweizer Arbeitsmarkts.

Der KOF-Beschäftigungsindikator basiert auf den vierteljährlichen Konjunkturumfragen und enthält die zwei Teilkomponenten aktueller Beschäftigungsbestand und die Beschäftigungsaussichten.

Das Urteil zum derzeitigen Beschäftigungsstand ist neu per Saldo leicht positiv und liegt nun bei 0,6 Punkten, nach -0,4 Punkten im dritten Quartal.

Die Erwartungen für die nächsten drei Monate haben sich ebenfalls verbessert und erreichen 0,8 Punkte, nachdem sie im Vorquartal noch bei -0,8 Punkten gelegen hatten.

Damit sei der Anteil der Unternehmen, die mit einem Stellenaufbau rechneten, wieder leicht grösser als jener der Firmen, die einen Abbau planten, erklärten die Wirtschaftsexperten freudig.

Grosshandel pessimistischer

Die einzelnen Bereiche der Schweizer Volkswirtschaft entwickeln sich allerdings recht unterschiedlich.

Die Beschäftigungsaussichten im Verarbeitenden Gewerbe blieben beispielsweise deutlich im negativen Bereich, obwohl sie sich gegenüber dem dritten Quartal 2025 etwas verbesserten.

Auch im Handel blieben die Beschäftigungsaussichten aufgrund schlechterer Einschätzungen im Grosshandel negativ. 

Zwei Zugpferde

Im Baugewerbe besserte sich die Lage im Oktober dagegen leicht.

Der branchenspezifische Indikator stieg um 1,1 auf 9,9 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit Anfang 2024.

Auch bei den übrigen Dienstleistungen hat sich die Stimmung gegenüber dem Vorquartal aufgehellt. Der entsprechende Indikator legte sogar um 2,2 auf 9,5 Punkte zu.

Damit leisteten das Baugewerbe und die übrigen Dienstleistungen weiterhin einen positiven Beitrag zum Gesamtindikator, so das Fazit der KOF-Ökonomen.

03.11.2025/kut.

Trendwende auf dem Schweizer Arbeitsmarkt

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