
Die Schweiz reagiert mit Hilfe für Kuba, Jamaika und Haiti, nachdem Hurrikan «Melissa» die Länder verwüstete. Doch Jamaika hat zweimal Glück im Unglück.
Die Schweiz hat ihr humanistisches Engagement in der Karibik ausgebaut.
Angesichts der schweren Schäden, welche der Hurrikan «Melissa» in der Region verursacht habe, stelle das Eidgenössische Aussendepartement zur Unterstützung der betroffenen Bevölkerung in Kuba, Haiti und Jamaika über eine Million Franken bereit, teilte das EDA am späten Freitagnachmittag mit.
Überschwemmung und Zerstörung
Ausserdem entsende die Schweiz neun Fachpersonen nach Kuba, um das kubanische Rote Kreuz bei den Hilfsmassnahmen vor Ort zu unterstützen, hiess es weiter.
Hurrikan «Melissa» gilt als einer der stärksten Tropenstürme, die je über dem Atlantik verzeichnet wurden.
Der Windsturm verursachte schwere Überschwemmungen und richtete grosse Zerstörungen der Infrastruktur an.
«Melissa» traf Jamaika mit Kategorie 5 und zog dann die südöstliche Küste Kubas in der Nähe von Chivirico in Mitleidenschaft.
Zugang zu Trinkwasser sichern
Am Wochenende reisten sechs Fachpersonen des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) sowie ein Experte des Schweizerischen Roten Kreuzes nach Kuba.
Hinzu kämen zwei Fachpersonen, die sich bereits in Lateinamerika befänden, erklärte das EDA weiter.
Die Spezialisten im Bereich Wasser hätten auch Material zur Wasseraufbereitung im Gepäck, denn tausende Familien seien durch die Überschwemmungen vertrieben worden, und der Zugang zu sauberem Trinkwasser, Strom und Grundversorgung sei stark eingeschränkt.
Hauptstadt Kingston verschont
Die Schweiz reagierte damit auf eine Hilfsanfrage des von Sanktionen und Sozialismus geplagten Landes, wie Recherchen von muula.ch ergaben.
Jamaika, das vom schwersten Hurrikan seiner Geschichte getroffen wurde, hat da mehr Glück im Unglück.
Der jüngste grosse Hurrikan von Jamaika, «Gilbert», traf im Jahr 1988 direkt südlich der dicht besiedelten Hauptstadtregion Kingston auf Land, bevor er von Osten nach Westen über den Süden Jamaikas zog.
Diesmal blieb die Hauptstadt Jamaikas aber von schlimmen Auswirkungen verschont.
Anleihe erleidet Totalverlust
Doch das ist diesmal nicht der einzige «Vorteil».
Wie etwa der Asset-Manager für Versicherungsprodukte Twelve Capital in einer Erstanalyse mitteilte, dürfte auf dem Bond-Markt für Katastrophenanleihen der Totalverlust des IBRD Jamaica 2024 Cat Bonds eingetreten sein.
Diese Obligation nutzt eine parametrische Struktur über ein vordefiniertes Raster beim Zentraldruck und ermöglicht eine nahezu Echtzeit-Bewertung möglicher Kapitalverluste.
Die Kombination aus Sturmintensität sowie der weitere Verlauf deuteten darauf hin, dass die Anleihe für Investoren verloren sei, hiess es weiter.
Weiteres Geld der Schweiz
Doch das Geld der Investoren kommt dann grösstenteils Jamaika beziehungsweise der Assekuranz zur Beseitigung der Hurrikan-Schäden zugute.
Die versicherten Schäden belaufen sich laut Twelve Capital, also den Spezialisten für Kapitalanlagen im Bereich von Naturgefahren, auf mehrere Milliarden Dollar.
Und die Schweiz werde sich in Jamaika finanziell an einem Hilfsappell der Internationalen Föderation der Rotkreuzgesellschaften beteiligen, hiess es vom EDA weiter, ganz im Sinne der Schweizer humanistischen Tradition.
03.11.2025/kut.






