
«Mir sind zrugg» – unter diesem Motto eröffnete das Globus-Warenhaus in Basel erneut seine Tore. Zwar verschwanden Arkaden, doch es gibt würdigen Ersatz.
Champagner floss in Strömen, die Kassen ratterten lautstark und mehrere DJs heizten die Stimmung an.
Nach jahrelangen Bauarbeiten eröffnete am heutigen Donnerstag das Globus-Warenhaus in Basel mit viel Tamtam.
Zum Bersten voll
Tausende Basler und Nicht-Basler strömten umgehend in das mehrstöckige Gebäude am Marktplatz, um gleich am Eröffnungstag zu schauen, wie «unser Globus» geworden ist.
Die Menschen standen sich teils auf den Füssen, und es war oft kaum ein Durchkommen durch die Massen.
So manche Rolltreppe gab bei solch einem Andrang sogar den Geist auf.
Grosse Kühlräume für Frisches
Im Untergeschoss bei «delicatessa» bestaunte und probierte die Kundschaft die Qualitätsprodukte von nah und fern.
Vielen Baslern war dabei die Freude anzusehen, dass es endlich in der Stadt am Rheinknie wieder eine gut sortierte Fischtheke beziehungsweise Fleisch- und Käseauswahl gibt.


Auch die Kühlräume für Obst, Gemüse und Frischsäfte gefielen, genauso wie die frische Sushi-Zubereitung.
Viele Tische laden zum Verweilen und gleich zum Essen beziehungsweise Trinken ein. Das Konzept nahmen die sonst so skeptischen Basler gleich am ersten Tag gut an, obwohl ein Blick zur Decke eher Lagerhallenatmosphäre brachte.
Erhalt traditioneller Architektur
Der einstige Starkoch André Heiniger reichte stundenlang der qualitätsbewussten Kundschaft ein von ihm kreiertes Weisswein-Risotto und ein Hummersüppli für den schnellen Hunger.
Wer es in die oberen Stockwerke schaffte, fand neben den üblichen Parfum-, Kosmetik-, Haushaltwaren- und Bekleidungsabteilungen aber auch Technik in Edeldesign und sogar Spielwaren, was Kinderherzen höher schlagen liess.


Die Toiletten im dunklen Design sind da wohl eher gewöhnungsbedürftig.
Positiv fiel dagegen auf, dass der luftige Innenraum eines Warenhauses, wie er aus der Gründerzeit von Galeries Lafayette oder Galerie Samaritains in Paris bekannt ist, auch in Basel erhalten blieb.
Paris, London, Basel
Ein Highlight im neuen Globus Basel ist die Aussenterrasse im Obergeschoss mit Blick über die Dächer und auf den Marktplatz.
Auch dies erinnert an die berühmten Warenhäuser von Paris oder das «Georgian» im Harrods in London beziehungsweise die «Trattoria Stella 34» im Macy‘s in New York.
Da schmerzt es wohl kaum, dass die Stadt dem Verschwinden der Arkaden am Eingang für mehr Globus-Verkaufsfläche zugestimmt hat.

Wer nun am Samstag seine Einkäufe auf dem Bauernmarkt tätigt, wird wohl vor- oder nachher sicher noch ein «Cüpli» auf der Globus-Sonnenterrasse zu sich nehmen.
Sehen und gesehen werden, gehört schliesslich auch im Globus Basel wie in Zürich, Luzern oder Bern zum Geschäftsmodell.
Erlebnis- und Probierwelt
Alles in allem waren viele Besucher zufrieden und froh, dass es wieder einen Globus in Basel gibt, und das alte Innenleben wird wohl niemand vermissen.
Die Globus-Chefs machten einen zufriedenen Eindruck über die Verkäufe, wenn auch der eine oder andere die Nase über das gehobene Preisniveau rümpfte.
Doch die Betreiber müssen einen Kredit von 172 Millionen Franken für die Renovation an die Basler Kantonalbank BKB zurückzahlen. Da sind hohe Verkaufspreise wohl nötig.


Die Eröffnung war am heutigen Donnerstag bis 22 Uhr auf jeden Fall gelungen.
Und die zieht sich sogar noch bis zum Wochenende hin mit vielen Überraschungen, Workshops, Degustationen, Gewinnspielen, Glücksrädern, Live-Demonstrationen, Popcorn-Station, Kinderschminken, mit einem Show-Coiffeur, einem Gravur-Service für Caran d’Ache- & Montblanc-Stifte oder Treffen mit Starköchin Tanja Grandits. Auch die Jakob’s Basler Läckerly fehlen nicht.
Der Treffpunkt der Stadt
Warenhäuser müssen heutzutage eben mehr sein als nur ein Ort, wo Produkte präsentiert und verkauft werden, wie muula.ch berichtete.
Warenhäuser sind Erlebniswelten und der Globus in Basel wird sicher bald wieder der Treffpunkt vom «Basler Daig» und wer gerne dazugehören will.
30.10.2025/kut.






