Grossbanken wollen Krypto-Welt übertrumpfen

Verschiedene Symbole von Kryptowährungen um Bitcoin, Tether, USDC
Immer mehr Menschen nutzen Digitalwährungen. (Bild: M. Shalabaieva / unsplash)

Immer mehr Geldhäuser entdecken die Vorteile von Geld auf der Blockchain. Doch statt sich dem Wettbewerb zu stellen, bilden Grossbanken ein Kartell.

Kryptowährungen um Bitcoin, Ethereum, Ripple & Co. führen zu einem völlig neuen Finanzsystem.

Dies haben auch die Geschäftsbanken erkannt, doch spielen sie in vielen Szenarien um Blockchain-Geld keine Rolle mehr.

Neuer Stablecoin geplant

Daher bremsen und behindern sie Kryptowährungen, wo es quasi nur geht.

Unterstützt werden die Geldhäuser von den Zentralbanken, denn die wollen am bestehenden Geldsystem auch nichts ändern, da die Ausgestaltung der Geldpolitik unklar ist.

In diese Gemengelage platzte am Freitag die Nachricht, dass eine Gruppe von Grossbanken die Einführung eines vollständig gedeckten Stablecoins plane.

Die Rede war von Digitalgeld, das auf öffentlichen Blockchains verfügbar sein soll, und sich am Wert der G7-Währungen orientiert.

Dollar-Dominanz brechen?

Zu den Finanzinstituten, die dabei beteiligt sind, gehören die Bank of America, Goldman Sachs, der Banco Santander, Barclays, BNP Paribas, Citi, die Deutsche Bank und die MUFG Bank.

Sogar die letzte verbliebene Schweizer Grossbank UBS macht dabei mit, wie das Konsortium bekanntgab.

Den Geldhäusern schwebt vor, die Dollar-Dominanz um Stablecoins USDT, USDC & Co. zu brechen und dabei gleichzeitig die regulatorischen Vorschriften in ihren Heimatländern einzuhalten.

Keine technologieneutrale Regulierung

Doch da haben die Grossbanken geschlafen, denn sowohl in der Schweiz als auch in der Europäischen Union (EU) hat sich eine fatale Regulierung bezüglich Stablecoins etabliert.

In der Schweiz müssen Herausgeber von solchen stabilen Digitalwährungen alle Nutzer identifizieren, und das gilt auch in der EU.

Dies behindert aber die Nutzung und steht im Widerspruch zu dem Bargeld, wo die Zentralbanken ja auch nicht wissen, wer die Währungen alles nutzt.

Warenkorb an Währungen

Neben dem regulatorischen Aspekt spielt noch eine Rolle, dass die Schweiz bei den G7-Staaten gar nicht betroffen ist und somit eine Beteiligung der Grossbank UBS viele Fragen aufwirft.

Die G7 sind die USA, Kanada, Grossbritannien, Japan, Deutschland, Frankreich und Italien. In einem entsprechenden Meta-Stablecoin wären also Dollar, kanadischer Dollar, Pfund, Yen und Euro. Der Schweizerfranken wäre dabei aussen vor.

Die Währung erinnert an die Sonderziehungsrechte XDR des Internationalen Währungsfonds IWF. Schmiert eine Landeswährung ab, werden die anderen stärker und federn einen Einbruch ab. Weltweit durchgesetzt haben sich die XDR aber nicht.

Gegen die Märkte stemmen

Doch warum sollten Menschen überhaupt solch eine Kombination nutzen, wenn es etwa den hochliquiden Tether gibt?

Die Geldhäuser wollen mit einem eigenen Coin wohl die Oberhand in der Krypto-Welt gewinnen, ohne ihre eigene Existenz zu gefährden.

Doch das durchschauen die Bürger rasch. Nur Konkurrenz belebt bekanntermassen das Geschäft und der Beste gewinnt.

Im Blockchain-Finanzsystem geht zudem alles rasanter und die Spreu trennt sich umgehend vom Weizen.

11.10.2025/kut.

Grossbanken wollen Krypto-Welt übertrumpfen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert