
Schweizer Rohstofffirmen erweitern ihre Wertschöpfungsketten und betreiben nunmehr viele Minen. Ein wichtiger Rohstoff fehlt aber in ihren Portfolios.
Schweizer Rohstoffhändler sichern ihre Geschäfte zunehmend, indem sie die Wertschöpfungsketten strategisch ausbauen.
Dabei setzen sie auf eigene Produktionsanlagen und sichern sich dabei wichtige Bodenschätze.
Auf 6 Kontinenten aktiv
Dies geht aus einer Untersuchung von Public Eye, der ehemaligen «Erklärung von Bern» hervor, die 25 Unternehmen und deren globale Minenstätten aus Geschäftsberichten, Datenbanken und Satellitenbildern zusammengetragen hat.
Mehr als die Hälfte aller 199 erfassten Minen von Glencore, Trafigura, Vale, Mercuria & Co. befänden sich in Afrika, Asien und in Lateinamerika, hiess es im Communiqué weiter.

Die 200 Minen befänden sich auf 6 Kontinenten.
In Australien seien helvetische Händler beispielsweise mit 40 Minen im Bergbaugeschäft tätig, führten die linken Aktivisten um Public Eye zu ihrer Kartographie aus.
Schweizer Bezug entscheidend
Weitere Länder sind Brasilien mit 27 Bergbaustätten. In Kasachstan kämen die Rohstoffkonzerne auf 20 Minen, in Südafrika auf 19 und in Kanada auf 17 Minen.
Die Hauptverteilung auf 5 Länder mit unterschiedlichen Rechtssystemen illustriert, wie diversifiziert die Schweizer Rohstoffbranche ist.
Dabei ordnen die Aktivisten die Geschäfte um Vale, Eurasian Resources Group, BHP & Co. aufgrund des Handelssitzes oder operativer Tätigkeiten hierzulande als Schweizer Firmen ein.
Stark in Kongo
Neben der regionalen Komponente legen die Schweizer Unternehmen auch bei den Rohwaren nicht alle Eier in einen Korb.
Rund ein Drittel beschäftige sich mit dem Bergbau von Energieträgern, hiess es in der Analyse.

Doch die cleveren Schweizer erkannten auch die strategische Bedeutung anderer Rohmaterialien, wie Kobalt.
Weltgrösster Produzent dieses begehrten Transitionsmineral sei die Demokratische Republik Kongo, wo gleich drei Schweizer Rohstoffkonzerne rund 70 Prozent der Landesproduktion verantworten.
Energiewende im Fokus
Schweizer Händler betreiben oder besitzen laut dem Report aber auch 28 Kupferminen, darunter mit der Escondida-Mine die weltweit produktivste in Chile.
Kupfer wird für den Ausbau von Stromnetzen oder in Windradgeneratoren benutzt, womit die Firmen also auch alternative Energiequellen im Blick haben.
Die Konzerne vom Zuger-, Genfer- beziehungsweise Luganersee trieben obendrein Aktivitäten bei Nickel und Zink voran und erste Minen für seltene Erden seien bereits in helvetischer Hand.
Dank Nickel könnten Batterien mehr Energie auf weniger Raum speichern. So sichert sich die rohstoffarme Schweiz lebenswichtige Materialien.
Weiteres Potenzial vorhanden
Lediglich zu Lithium habe Public Eye keine Hinweise auf Schweizer Bergbauaktivitäten gefunden, erklärten die Macher der Studie.
Was nicht ist, kann ja mit einer weiteren Diversifizierung der Geschäftsmodelle und Verlängerung der Wertschöpfungsketten noch werden.
29.09.2025/kut.