Bahnanschluss für Euroairport rückt in weite Ferne

Gebäude des Euroairports Basel Mulhouse Freiburg
Der Euroairport bleibt weiterhin verkehrstechnisch schlecht erschlossen. (Bild: muula.ch)

Die wichtige Bahnverbindung zum Euroairport Basel Mulhouse Freiburg ist auf Eis gelegt. Wie oft beim trinationalen Flughafen geht es um das liebe Geld.

Egal aus welcher Richtung sich Fluggäste dem Euroairport Basel Mulhouse Freiburg nähern, die Anreise ist stets beschwerlich.

Sowohl aus Frankreich als auch aus Deutschland oder der Schweiz fehlt ein direkter Anschluss an das Bahnnetz, sodass Passagiere mit öffentlichen Verkehrsmitteln erst noch in einen Bus umsteigen müssen.

Angespannte Haushaltslage

Das Problem wird seit Jahren angegangen, und es gab auch Finanzierungszusagen für die 475 Millionen Euro teure Bahnanbindung mit einem Abzweig auf der Strecke Strassburg-Mulhouse-Basel.

Doch durch das ewige Planen und Streiten ist nun eine wichtige Finanzierungszusage abhandengekommen, wie die Präfektur der Region Grand Est am heutigen Montag bekanntgab. 

Das französische Verkehrsministerium habe die finanzielle Beteiligung für das gemeinnützige Projekt von gut einem Drittel an der sechs Kilometer langen Strecke mit Bahnhofshaltestelle Euroairport auf Eis gelegt, hiess es.

Als Grund gab Paris die angespannte Haushaltslage an.

EU soll einspringen

Der Regionalflughafen, der bereits am Freitag von dem Entscheid erfahren hat, bedauerte gegenüber verschiedenen Medien den Entscheid.

Zwar wolle sich Frankreich nun um eine Finanzierung der Bahnanbindung durch die Europäische Union bemühen. Zwischen der Schweiz, Frankreich und Baden-Württemberg gab es eigentlich eine gemeinsame Finanzierungsvereinbarung.

Doch mit dem Streichen der französischen Geldmittel ist das Projekt, das bis 2034/35 realisiert sein sollte, nunmehr in weite Ferne gerückt.

Die Behörden rechneten eigentlich mit einem Baubeginn im Jahr 2025 und einer Inbetriebnahme der Strecke im Jahr 2030.

Die ursprünglichen Kosten waren auf 338 Millionen Euro veranschlagt gewesen.

Deutlich bessere Anschlüsse

Der Euroairport könnte mit einem Bahnanschluss jedoch seinen Einzugsbereich deutlich erhöhen und auch viele Zubringerbusse, welche derzeit die Strassen verstopfen, einsparen.

Hinzu kommt, dass mit einer Bahntrasse für Reisende deutlich bessere Anbindungen an Paris, Strassburg, Zürich, Genf und Freiburg, Stuttgart oder Frankfurt entstünden, welche die Attraktivität der Region deutlich steigern würden.

Kleinkrieg im Elsass

Regelmässig gibt es zwischen den Ländern grossen Streit um das liebe Geld.

Mal geht es um die Mehrwertsteuer für Aufträge auf dem eigentlich in Frankreich gelegenen Flughafen. Mal streiten sich die Länder um das unterschiedliche Lohnniveau und das geltende Arbeits- sowie Streikrecht.

Und immer wieder gibt es Meinungsverschiedenheiten um die Finanzierung von Projekten, obwohl Frankreich, Deutschland und die Schweiz gleichermassen von den Vorteilen des Airports profitieren.

Mit dem Streichen der Finanzmittel dürften sich nun die Gegner des Flughafens freuen.

22.09.2025/kut.

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