
Die Bankengruppe Raiffeisen hat einen Entscheid von grosser Tragweite gefällt. Damit bleibt aber länger Unsicherheit über den Fortgang des Unternehmens.
Die Raiffeisen-Gruppe verlängert ihre Hängepartie um ein weiteres Jahr.
Der Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz habe entschieden, die Verabschiedung der neuen Gruppenstrategie auf Ende 2026 zu verschieben, teilte die zweitgrösste Bankengruppe der Schweiz am Mittwochabend mit.
Warten auf GV 2026
Damit werde die laufende Strategieperiode bis Ende 2026 verlängert, hiess es. Bisher war Ende 2025 bei «Raiffeisen 2025» geplant.
Der Verwaltungsrat stelle damit sicher, dass das neue Management in die Gestaltung der Gruppenstrategie einbezogen werde, erklärte Raiffeisen zu den Gründen.
Dies betreffe sowohl den neuen Verwaltungsratspräsidenten beziehungsweise die neue Verwaltungsratspräsidentin, welche den Raiffeisenbanken an der Generalversammlung GV im Juni 2026 zur Wahl vorgeschlagen werden, als auch den McKinsey-Mann Gabriel Brenna, der am 1. Dezember 2025 als Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Raiffeisen Schweiz startet.
Zerzauste Alt-Strategie
Raiffeisen Schweiz hatte von seiner bestehenden Strategie bereits Teile gekappt.
So gab das Geldhaus unlängst in einem Update zur Planung bei Technologieprojekten bekannt, die Entwicklung der Raiffeisen App nicht weiterzuverfolgen.
Die Raiffeisen-Gruppe lancierte die aktuelle Strategie Anfang 2021.
Seither haben sich aber sowohl das Marktumfeld, etwa mit dem Untergang der Credit Suisse (CS) und den Leitzinssenkungen, als auch die Raiffeisen-Gruppe selbst, mit zahlreichen Problemen, geändert.
VRP mit «ewigem Rücktritt»
Insofern geht der strategische Weg von Raiffeisen Schweiz mit dem Entscheid zum Verschieben einer neuen Strategie noch ein Jahr im Unklaren weiter.
Derzeitiger Verwaltungsratspräsident Thomas Müller hat diese Vorgehensweise indirekt mit seinem «ewigen Rücktritt» auf Juni 2026 an der GV quasi selbst verursacht.
18.09.2025/kut.