USA erhöhen den Druck auf die Schweiz

Weisses Haus in Washington
Das Weisse Haus holt zu einem neuen Rundumschlag aus. (Bild: D. Strickler / unsplash)

US-Präsident Donald Trump stuft die Schweiz erneut als Währungsmanipulator ein. Die Schweizerische Nationalbank SNB reagiert unbeholfen.

Die USA ziehen unter der Führung von US-Präsident Donald Trump die Daumenschrauben für die Schweiz und die Schweizerische Nationalbank SNB an.

Besondere Beobachtung

Das US-Finanzministerium setzte die Schweiz und acht weitere Länder auf eine Beobachtungsliste möglicher Währungsmanipulatoren.

Die amerikanische Behörde wolle die Währungspraktiken und die Wirtschaftsmassnahmen dieser Länder besonders beobachten, hiess es in einem Communiqué zu der Massnahme.

Die Schweiz landete zusammen mit Irland neu auf der «Watch List», wie aus dem Report zu unlauteren Handelspraktiken des US-Departments of the Treasury hervorgeht.

Staaten, wie China, Japan, Korea, Taiwan, Singapur, Vietnam und Deutschland, standen bereits vorher auf der Überwachungsliste und würden besonders von den USA beäugt.

Assets anderer Länder kaufen

Die Amerikaner kritisieren unter anderem, dass sich einige Länder mit der Abwertung ihrer Heimwährungen gewisse Vorteile verschaffen würden.

In einer vom Weissen Haus publizierten Analyse zeigten die Amerikaner unlängst, dass etwa die Schweiz zahlreiche Assets in den USA kauft, um damit den Schweizerfranken zu schwächen und Vorteile im Aussenhandel zu erlangen.

Diese altbekannte Vorgehensweise nutzt die Schweizerische Nationalbank SNB, um neben der Zinspolitik für einen schwächeren Franken zu sorgen und der heimischen Exportindustrie zu helfen.

Irreführende Aussagen

Die Schweizer Notenbank reagierte unbeholfen auf die erneuten Vorwürfe von den USA.

«Die SNB betreibt keine Manipulation des Schweizerfrankens», liess die Nationalbank in einer Stellungnahme über die Medien verbreiten.

Doch dies ist ganz klar falsch, denn laut Definition von Manipulation ist die gezielte sowie oft verdeckte Beeinflussung gemeint und genau diese nimmt die SNB an den Devisenmärkten vor, um den Schweizerfranken zu schwächen.

Dies hat das Direktorium mehrfach öffentlich erklärt, ohne aber Details zu nennen, damit Marktteilnehmer die Massnahmen der Schweizer Zentralbank nicht antizipieren können.

Hilfe für die Exportindustrie

Bester Beweis für die Währungsmanipulation ist auch die gigantische Bilanz der Nationalbank, denn mit dem Drucken von Schweizerfranken und dem anschliessenden Einkauf von US-Assets, also dem Kauf von Aktien oder US-Anleihen, wuchs die Jahresrechnung teils auf rund 1000 Milliarden Franken an.

Ziel sei es nicht, ungerechtfertigte Wettbewerbsvorteile zu erlangen, erklärte die SNB zu den erneuten Vorwürfen von den USA, wobei die Betonung wohl auf dem Wörtchen «ungerechtfertigt» liegt.

Denn wenn die Welt in eine Krise schlittert, fragen Menschen auf dem ganzen Planeten vermehrt sichere Schweizerfranken nach und lassen die Schweizer Währung damit erstarken.

Dies schadet aber der heimischen Exportindustrie und damit rechtfertigt die SNB regelmässig, am Devisenmarkt eingreifen zu können.

Ausländische Inflation fernhalten

Doch während der Hochinflationsphase nach der Coronavirus-Pandemie liess die SNB den Schweizerfranken aufwerten, damit die gigantische Auslandsteuerung über einen starken Wechselkurs beim Franken nicht ins Inland schwappten konnte.

Dadurch musste die Schweiz die Leitzinsen nicht so stark wie im Euro-Raum oder die US-Notenbank Federal Reserve Bank Fed anheben, was die Volkswirtschaft weniger belastete.

Ist all dies nun eine Währungsmanipulation der Schweiz zum Erhalt von Wettbewerbsvorteilen? Ganz klar, ja.

Die Trump-Administration wird die Kritik gegen die Schweiz daher auch immer wieder vorbringen, genauso wie es der aktuelle US-Präsident während seiner ersten Amtszeit schon wieder getan hat.

06.06.2025/kut.

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