
Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne kritisiert die Lufthansa-Tochter Swiss scharf. Auch Trump attackiert der reichste Bewohner der Schweiz.
Der deutsche Multimilliardär Klaus-Michael Kühne, der seit Jahrzehnten im Schweizerischen Schindellegi SZ wohnt, nimmt mit seinen 85 Jahren kein Blatt vor den Mund.
Zu viele Marken
Es störe ihn zum Beispiel, wenn Kühne bei der Lufthansa-Tochtergesellschaft Swiss einen Flug gebucht habe, dann aber in einem Flugzeug einer ganz anderen Airline sitze.
Kühne kritisiert die Geschäftsleitung der Lufthansa und fordert tiefgreifende Veränderungen im Unternehmen.
«Lufthansa ist zu zersplittert aufgestellt, es gibt zu viele Markennamen», sagte der Logistikmanager gegenüber der «Welt am Sonntag».
Auch Flixbus im Portfolio
Kühne ist mit einem Anteil von 20 Prozent der grösste Lufthansa-Aktionär und somit Mitbesitzer der Schweizer Premiumfluggesellschaft Swiss.
Mit seiner Mehrheitsbeteiligung an Kühne + Nagel sowie als Grossaktionär von Lufthansa, Hapag-Lloyd, Brenntag oder Flixbus ist Multimilliardär Kühne einer der einflussreichsten Investoren in Europa.
Zum Lufthansa-Konzern gehört neben Swiss auch die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines AUA.
Spezieller Wechsel des Flugzeugs
Der «Blick» hatte berichtet, dass Swiss sogar das Flugzeug wechseln würde, wenn Kühne auf einen Flug gebucht sei, der eigentlich nicht von Swiss direkt durchgeführt werde.
Kühne hatte das Austauschen eines Swiss-Fliegers durch osteuropäische Carrier, wie Air Baltic, nämlich als Etikettenschwindel bezeichnet.
Die Airline hatte dann aber an einer Medienkonferenz den Wechsel eines Flugzeuges, auf den Kühne gebucht war, als normalen Vorgang im Flugplan und keine spezielle Reaktion auf den Fluggast Kühne dargestellt.
«Ob der Vorstand genügend durchgreift, lasse ich dahingestellt sein. Meiner Meinung nach könnte mehr geschehen», sagte der Unternehmer zur Lufthansa-Strategie, stark auf sogenannte Wet-Leases mit Air Baltic & Co. zu setzen.
Irrsinn angezettelt
Doch nicht nur die Führungsriege von Lufthansa und Swiss kommt bei Kühne schlecht weg.
Auch US-Präsident Donald Trump würde der 85-jährige Deutsche seine Meinung kundtun.
«Ich würde ihm sagen, dass das Gezerre um Zölle ein Irrsinn ist. Zwei Schritte vor und einer zurück, das lähmt die Wirtschaft und schafft Verunsicherung», erklärte Kühne.
Vorreiterrolle wichtig
Die USA sollten ihre Rolle so spielen, dass Freiheit, Demokratie und Marktwirtschaft die bestimmenden Faktoren seien.
Ich hoffe, dass Trump merkt, welchen Mist er fabriziert», so Multimilliardär Kühne in der «Welt am Sonntag».
17.05.2025/kut.