
Die Fluggesellschaft Swiss muss auf zwei politische Krisen reagieren und nimmt Nachteile in Kauf. Gleichzeitig kommt Bewegung in die Notlandung in Graz.
Fluggesellschaften sind von politischen Konflikten besonders tangiert.
Sie wollen die Sicherheit ihrer Fluggäste garantieren und müssen daher ständig auf Krisen reagieren.
Raketeneinschlag verzeichnet
Derzeit brodelt es wieder in Nahost. Swiss passt daher ihren Flugplan an und streicht daher bis zum 18. Mai ihre Flüge von und nach Tel Aviv, wie die Fluggesellschaft am heutigen Freitag bekanntgab.
Die Flugstreichungen erfolgten aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten, hiess es. Swiss strich bereits in den vergangenen Tagen immer wieder einzelne Verbindungen in die israelische Metropole.
Bekanntermassen wurde ein Raketeneinschlag in der Nähe des Ben-Gurion-Airports verzeichnet.
Daher will die Premium-Fluggesellschaft nichts riskieren und stellt die Verbindung unter Geschäftseinbussen lieber ein.
Anfang des Jahres war schon mal so eine Einstellung der Flüge in Abstimmung mit dem Mutterhaus Lufthansa erfolgt.
Rückerstattung möglich
Betroffene Fluggäste können auf freie Flüge anderer Airlines umbuchen oder einen späteren Reisetermin bei Swiss wählen, hiess es zu den Tickets von und nach Tel Aviv.
Auch die Erstattung des Ticketpreises böte die Airline aufgrund der Situation an.
Die Metropole Israels lohnt sich für Swiss dennoch; bei der Hauptstadt Libanons, Beirut, hatte die Fluggesellschaft unlängst aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen den Stecker gezogen.
Längere Flüge nach Asien
Doch das ist nicht die einzige Unruheregion, mit der Swiss derzeit zu kämpfen hat. Die beiden Atommächte Indien und Pakistan liegen auch verstärkt im Streit.
Infolge dieser Situation umfliege Swiss den pakistanischen Luftraum, wie es weiter hiess.
Dadurch verlängere sich auf einzelnen Strecken nach Asien die Flugzeit, was zu Verspätungen führen dürfte.
Territorialprinzip geändert
Am heutigen Freitag gab es auch noch zu der Notlandung der Swiss mit einem Airbus A220 in Graz einige Neuigkeiten. Die Sicherheitsuntersuchungsstelle Österreichs (SUB) hat auf eine Strafanzeige gegen Mitarbeiter reagiert und die Untersuchung an die Schweiz abgetreten, wie mehrere Medien unter Berufung auf das österreichische Verkehrsministerium vermeldeten.
Normalerweise herrscht bei Flugunfällen das Territorialprinzip, wonach das Land zuständig ist, wo der Unfall passiert. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) habe sich aber bereiterklärt, die Untersuchung im Nachbarland Österreich zu dem Unglücksflug der Swiss zu übernehmen.
Atemschutzmasken ausgetauscht
Der Unglücksflieger war auf dem Weg von Bukarest nach Zürich wegen Triebwerksproblemen und Rauch im Flugzeug in Graz notgelandet. Ein junger Flugbegleiter verstarb später im Spital, wie muula.ch berichtete.
Es wird vermutet, dass fehlerhafte Atemschutzmasken der Crew zu diesem Todesfall geführt haben. Bewiesen ist allerdings noch nichts.
Swiss hatte an der jüngsten Medienkonferenz zum ersten Quartal aber auf Frage von muula.ch bestätigt, dass die betroffenen Atemschutzmasken mittlerweile flächendeckend ausgetauscht worden seien.
09.05.2025/kut.