UBS radiert letzte Spuren der Credit Suisse Schweiz aus

Logo der UBS am einstigen Hauptsitz der Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich
Das Logo der UBS prangert am einstigen Hauptsitz der Credit Suisse in Zürich. (Bild: muula.ch)

Die Grossbank UBS schreitet bei der Integration der Credit Suisse voran und beseitigt alle Spuren. Für die Kundschaft kommt es teils aber bitter.

«Kommen Sie gut bei uns an», heisst es derzeit in vielen Schweizer Haushalten.

Mit diesem Slogan teilt die Grossbank UBS per Brief den Kunden der untergegangenen Credit Suisse (CS) die nächsten Integrationsschritte mit.

Aus CS wird überall UBS

Innerhalb von drei Monaten würde die Übertragung des Kontos systemtechnisch zur UBS erfolgen, erklärte das Geldhaus in dem siebenseitigen Schreiben.

Das Bankprodukt CSX werde beispielsweise zu UBS key4 und CS-Vorsorgekonten der 3. Säule wanderten zu UBS Fisca 3a.

Credit Suisse Debit Mastercards würden zur UBS-Debitkarte mutieren, hiess es weiter. Die CS-Sparkonten radiert die UBS zu ihren eigenen Sparkonten aus.

Damit wird allerdings klar, dass nicht das Beste von beiden Grossbanken überlebt, sondern die UBS ihren Stempel überall aufdrückt.

CS-Kunden schlechtergestellt

Für die CS-Bankkundschaft ändern sich dabei auch die Kontonummern sowie die IBANs, wie es weiter in dem Schreiben, das muula.ch vorliegt, hiess.

Nach der Übertragung würden zwar eingehende Zahlungen auf die alten Kontonummern noch 24 Monate lang weitergeleitet. Doch danach ist Schluss.

Fast logisch, dass sich für CS-Kundschaft künftig die Preise der UBS ergeben. Dies teilt die Grossbank allerdings nicht direkt mit. Das Geldhaus verweist bei vielen Dienstleistungen aber auf ihre eigene Preisliste.

Für die Benutzung der UBS-Prepaidkarte schliessen CS-Kunden sogar einen neuen Dienstleistungsvertrag ab, bei dem Daten extern verwaltet werden dürfen.

Brachiale Gewalt der UBS

Die UBS hat also nicht nur am Paradeplatz beim einstigen CS-Hauptsitz die Lichter gelöscht und ihr Logo überall angebracht.

Auch Firmen, wie die Credit Suisse (Schweiz) AG, wurden systematisch im Schweizer Handelsregister gelöscht.

Für 3a-Sparer der CS verschwand zudem die Vorsorgestiftung Privilegia im Dezember 2024 aus dem Handelsregister.

muula.ch hatte über den Milliardendeal ohne Einsprachemöglichkeiten und tiefgehende Prüfungen durch Aufsichtsbehörden berichtet.

Ex-CS-Kunden müssen die UBS-Bedingungen schlucken und Ende der Durchsage.

Wertstellung tagelang verspätet

Nachdem also die juristischen Spuren der CS ausradiert wurden, ist nun die systemtechnische Seite dran.

Dies ist allerdings auch bitter nötig, denn CS-Kunden warten derzeit teilweise extrem lange, bis etwa Bareinzahlungen ihren Konten wertmässig gutgeschrieben werden.

Es kann sogar passieren, dass die UBS die Gelder tagelang für sich arbeiten lässt, bevor sie auf den Kundenkonten auftauchen, wie Betroffene an die Redaktion von muula.ch berichteten.

Ausnutzen der Machtposition

Und wer seine neuen Verträge einsehen will, muss sich mit einem persönlichen Code online registrieren. Kundenservice sieht wohl anders aus.

Und wem die neuen Bedingungen nicht schmecken, den schmeisst die UBS mit ihrer neuen Marktmacht raus.

Langsam dämmert es wohl jedem, dass die Notfusion von CS und UBS keine gute Idee war.

14.04.2025/kut.

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