Fed und China versetzen Trump schwere Rückschläge

Ein Bündel an Dollar und Dollarnoten im Kreis
Der Dollar ist die Leitwährung der Welt. (Bild: pixabay)

US-Präsident Donald Trump provoziert bewusst eine Wirtschaftskrise. Doch die US-Notenbank Fed und China durchkreuzen seine Pläne.

Politische Ziele lassen sich nicht immer geradlinig erreichen.

Oft braucht es Nachjustierung oder Anpassungen beim ursprünglichen «Schlachtplan».

Gegenmassnahmen eingeleitet

Genauso erlebt es derzeit US-Präsident Donald Trump, der zum Erreichen seiner politischen Ziele über einen Handelskrieg mit der ganzen Welt eine Wirtschaftskrise angezettelt hat.

Die Betroffenen reagieren nämlich teils nicht im Sinne Trumps.

Während die Schweiz von der Einschüchterung nur das Geld sieht und ihre Vorteile sucht, lassen sich andere Länder und Institutionen nicht so leicht ins Bockshorn jagen.

Angebot erhöht

So wies China, das von extremen US-Strafzöllen betroffen ist, umgehend seine Banken an, US-Staatsanleihen massenhaft auf den Markt zu werfen.

Das Schüren von extremer Unsicherheit führt eigentlich ganz im Sinne Trumps dazu, dass Investoren riskantere Anlageobjekte, wie Aktien, abstossen und in sichere Obligationen investieren.

Dabei sank zu Beginn des Handelskrieges die Rendite von 10-jährigen US-Staatsanleihen auch erstmals seit Trumps Amtsantritt unter 4 Prozent, weil die Nachfrage nach diesen Papieren extrem stieg.

Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen
Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen laut CNBC (Screenshot: muula.ch)

Mit dem massenhaften Verkauf von US-Obligationen durch China und wohl auch anderer Staaten wird die Situation nun am Markt umgekehrt und nicht die Nachfrage steigt, sondern das Angebot.

Damit erhöhte sich die Rendite von 10-jährigen US-Bonds auf rund 4,5 Prozent und versetzte Trumps Plan einen Seitenhieb.

Fed kauft Anleihen

Doch wo verkauft wird, gibt es eben auch Käufer und die Frage ist, wer die US-Schuldpapiere überhaupt zu sich nimmt.

Dies dürften grosse US-Vermögensverwalter, wie Blackrock, State Street, Vanguard & Co. sein, die dem US-Präsidenten treu zur Seite stehen.

Experten vermuten auch, dass die US-Notenbank Federal Reserve Bank (Fed) bei Anleihekäufen auf dem Zweitmarkt stark aktiv ist.

Sinken später einmal die Zinsen steigen höherverzinste Anleihen schliesslich im Wert.

Inflationserwartungen erhöht

Und genau da kommt der zweite Gegenspieler Trumps auf die Bühne. Dies ist Fed-Chef Jerome Powell, der partout die US-Leitzinsen nicht senken will.

Die Zentralbank von den USA erklärte über das Wochenende allen Ernstes, die Inflationserwartung liege bei über 4 Prozent.

Dies versetzte Trump einen schweren Rückschlag, weil dann eines seiner Ziele, die US-Leitzinsen zu senken, weiter ausser Reichweite gerückt ist.

Arbeitslosigkeit entscheidet

Im März 2025 lag die Teuerung in den USA lediglich bei 2,4 Prozent. Mit einer Wirtschaftskrise können Firmen kaum Preiserhöhungen durchsetzen, und der für die USA wichtige Erdölpreis sinkt.

Dennoch erhöhte Powell einfach die Einschätzung, dass sich die Inflation fast verdoppeln werde.

Eine unabhängige Nationalbank kann da ja machen, was sie will. Jedenfalls signalisierte die Fed, dass Zinssenkungen keine Option für sie sind.

Dies würde sie erst machen, wenn die Arbeitslosigkeit stark ansteigt. Insofern muss Trump nun diesen historisch niedrigen Wert in den USA nach oben bringen, so makaber es klingen mag.

Reindustrialisierung im Gange

Das dürfte gar nicht so einfach werden, denn über das Wochenende erklärte Trump, dass von den 75 Ländern, die mit den USA nach der Ankündigung von horrenden Strafzöllen umgehend Verhandlungen aufgenommen haben, über 7,2 Billionen Dollar an Investitionen in Aussicht gestellt wurden.

Die Schweiz schnürte laut Medienberichten ein Paket von 150 Milliarden Franken an US-Investitionen. Damit ist Trump zwar bei einem Ziel, die Reindustrialisierung seines Landes voranzutreiben, ein Stück vorwärtsgekommen.

Zu einer Rüstungswirtschaft braucht es das Verarbeitende Gewerbe und dies baut Trump somit wieder auf.

Für die Refinanzierung seiner Staatsschulden ist das US-Zinsniveau aber noch zu hoch. Daher wird Trump nun in diese Richtung weiterarbeiten.

Billige Kopien produzieren

Doch die Chinesen packten am Wochenende noch eine Wunderwaffe gegen den US-Präsidenten aus. Dies ist der Schutz des Geistigen Eigentums, den sie künftig nicht mehr beachten wollten.

Doch dies hätte fatale Folgen für die US-Wirtschaft, werden die iPhones, McBookAirs & Co. doch alle in China gefertigt.

Das Reich der Mitte kennt somit die Produktionsverfahren und könnte die gleichen Produkte unter anderem Namen, etwa als Xi-Phone, und zur Hälfte des Preises auf den Markt bringen.

Ausnahme bei US-Strafzöllen

Ein solcher Schritt würde die US-Techkonzerne um Apple & Co. sofort massiv bei ihren hohen Gewinnmargen belasten.

Daraufhin lenkte US-Präsident Trump nach der Drohung beim Geistigen Eigentum ein und befreite Hightech-Produkte um iPhones und Computer rasch von den US-Strafzöllen.

Politische Ziele lassen sich eben nicht immer geradlinig erreichen.

14.04.2025/kut.

Fed und China versetzen Trump schwere Rückschläge

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