
Für Familien in der Schweiz gibt es seit Jahren quasi nur ein Reizthema. Doch die Politik verschärft die Situation sogar noch.
Der Dachverband der Schweizer Familienorganisationen Pro Familia und der Basler Lebensversicherer Pax haben den Familien des Landes auf den Puls der Zeit gefühlt.
Demnach beschäftigten finanzielle Themen die Familien der Schweiz nach wie vor am meisten.
Gesundheit und Wohnkosten
Die Krankenkassenprämien gehören für 45 Prozent und steigende Preise für 39 Prozent der befragten Familien zu den Themen, die sie am stärksten umsorgten, teilte Pro Familia und Pax am heutigen Donnerstag zu einer repräsentativen Umfrage in allen Landesteilen mit.
An dritter Stelle folgte das Thema Gesundheit mit 29 Prozent.
Die Wohnkosten kamen auf 24 Prozent und das Schulwesen beziehungsweise die Bildungspolitik komplettierten mit 23 Prozent die Top-5-Reizthemen.

Ein Trend über die vergangenen drei Jahre zeige sich zudem beim Thema Umgang mit Medien und Social Media, hiess es weiter.
Dieses Thema gewann von 16 auf 20 Prozent leicht an Bedeutung.
Entspannung bei Energiepreisen
Die Entwicklungen gingen aber nicht nur in steigende Sorgen bei den einzelnen Themen. Entspannung gab es etwas in der Umfrage beim «Klimawandel und
Umweltschutz» von 21 auf 14 Prozent sowie bei der «Energieversorgung und Energiesicherheit» von 17 auf nur noch 5 Prozent.
Gerade die Sorgen über steigende Energiepreise sind verflogen.
Hälfte stöhnt schon
Wie sah aber die längere Entwicklung aus?
Pro Familia und Pax zeigen, dass die Sorgen um die Krankenkassenprämien um Helsana, CSS, Sanitas, Visana & Co. stückweise zunahmen.
Im Jahr 2023 gaben erst 34 Prozent der Schweizer Familien die hohen Tarife der Krankenversicherer als Sorge an.
Mittlerweile sind es 45 Prozent innerhalb von nur zwei Jahren. Zwischenzeitlich war der Wert sogar bei 47 Prozent.
Bundesrat mit «Schwarzem Peter»
Die Politik interessiert all dies wenig. Das Schweizer Parlament bürdete den unteren Schichten, zu denen viele Familien zählen, noch mehr Krankenkassenprämien auf.
Diesmal drehten die Politiker an der Franchisen-Schraube und erhöhten die niedrigste Franchise von 300 Franken, wie die Parlamentsdienste am Mittwoch bekanntgaben.
Wie hoch die Erhöhung genau ist, muss der Bundesrat laut dem Parlament noch festlegen.
Kosten über Kosten
Mit dieser Anhebung der Minimalfranchisen solle die Eigenverantwortung erhöht werden – für fast 50 Prozent der Schweizer Familien ist dies, wie die Hauptsorge zeigt, aber kaum noch möglich.
Zu den Franchisen kommt bekanntermassen noch der Selbstbehalt von 10 Prozent bis 700 Franken hinzu, falls die Bürger die Grundversicherung in Anspruch nehmen.
20.03.2025/kut.