Calida-Verwaltungsräte wollen ewig herrschen

Eine Filiale des Unterwäscheherstellers Calida
Bei Calida sind Änderungen in den Firmenstatuten geplant. (Bild: Wikipedia)

Calida hat Änderungen der Statuten vorgeschlagen. Neben ewigen Verwaltungsräten will die Firma eine neue Vergütungsmöglichkeit.

Der strauchelnde Wäschehersteller Calida kommt nicht zur Ruhe.

Der Generalversammlung vom 8. April 2025 unterbreitete das Management zahlreiche Änderungen.

Jährliche Abwahl möglich

So soll etwa das Alterslimit von 75 Jahren aus den Statuten gestrichen werden, wie die Calida-Gruppe am heutigen Dienstag mitteilte.

Altersbeschränkungen seien nicht mehr zeitgemäss, hiess es zur Begründung.

Ausserdem würden Verwaltungsratsmitglieder jährlich gewählt, weshalb es diese feste Regel auf das Lebensalter nicht mehr bräuchte.

Geburtsjahr entscheidet

Die Neuregelung soll klar auf den aktuellen Verwaltungsratspräsidenten Felix Sulzberger angepasst werden, der 1951 geboren ist und damit unter den aktuellen Passus fallen würde.

«Die Amtszeit eines Verwaltungsrates endet jedoch endgültig mit der ordentlichen Generalversammlung für das Geschäftsjahr, in dem der Verwaltungsrat das 75. Lebensjahr erreicht hat», lautet es derzeit noch in den Statuten.

Ewiges Leben sendet Mahnungen

Alterslimite haben allerdings auch wichtige Bedeutungen und wurden ganz bewusst bei vielen Unternehmen in die Satzungen geschrieben.

So soll niemand im hohen Alter noch in einflussreichen Positionen «festkleben».

Calida-Verwaltungsratspräsident Felix Sulzberger
Calida-Verwaltungsratspräsident Felix Sulzberger (Bild: PD)

Auch kann man sich vorstellen, dass Menschen notwendige Schritte aufschieben, wenn sie keine Zeitlimite haben. Dies wird besonders sichtbar, wenn sich Menschen ein ewiges Leben vorstellen.

Könnte man Dinge erst in 150 Jahren erledigen, würden wohl viele diese Möglichkeit in Betracht ziehen.

Generalversammlung überstimmen

Calida will neben der Zahl von Mandaten für das Management aber noch einen Passus ändern.

So will sich der Verwaltungsrat ermächtigen, einem oder mehreren Mitgliedern einen Zusatzbetrag zahlen oder zusprechen zu können, falls der von der Generalversammlung genehmigte maximale Gesamtbetrag der Vergütung nicht ausreicht.

Für strauchelnde Firmen, wie den Unterwäschehersteller Calida, gibt es wohl andere Probleme als ewige Verwaltungsräte und höhere Gehälter für das Management, als die Eigentümer auf der Generalversammlung bewilligt haben.

18.03.2025/kut.

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