VBS entdeckt gefährliche Angriffspunkte der Zivilluftfahrt

Ein Flugzeug bei der Landung auf einem Flughafen
Schweizer Forscher machen die Zivilluftfahrt sicherer. (Bild: P. Meier / unsplash)

Die Cyberabwehr des VBS hat Schwachstellen in der zivilen Luftfahrt gefunden. Die Flugzeughersteller Boeing, Airbus & Co. müssen reagieren.

Der Cyber-Defence Campus des Verteidigungsdepartements VBS hat zwei Schwachstellen im Kollisionswarnsystem «Traffic Alert and Collision Avoidance System (TCAS) II» der Zivilluftfahrt identifiziert.

Dies gab die Behörde in dieser Woche bekannt und stellte damit das technische Knowhow der Schweiz unter Beweis.

Wegweisende Einschätzung

Die Amerikaner prüften die Resultate und befanden die Schweizer Angriffspunkte als gerechtfertigt.

Am 21. Januar 2025 seien die Schwachstellen von der amerikanischen Cyber Defence Agentur CISA und der Federal Aviation Authority (FAA) von den USA als mittelschwer respektive schwer eingestuft worden, erklärte das VBS zu dem Erfolg.

Cyber Defence Campus in der Schweiz
In der ganzen Schweiz forscht das VBS gegen Cyberangriffe. (Bild: PD)

Dies sei eine wegweisende Einschätzung für andere Regionen, darunter Europa, hiess es weiter.

Die Einschätzung der FAA zeige zudem, dass derzeit keine technischen Gegenmassnahmen verfügbar seien, warnten die Schweizer Tüftler.

Falschwarnungen absetzen

Die Piloten von Zivilflugzeugen sind verpflichtet, sofort auf TCAS-Kollisionswarnungen zu reagieren, beispielsweise mit einer Anpassung der Flughöhe nach oben oder nach unten.

Könnten Cyberkriminelle mit einem eigenen Funk-Setup falsche Warnungen auf einem Pilotencockpit auslösen, können sehr heikle Situationen entstehen, wie die Schweiz nun demonstrierte.

Gegenmassnahmen nötig

Es wird daher betroffenen Organisationen um Fluggesellschaften und Flugzeughersteller empfohlen, kompensatorische Massnahmen zur frühzeitigen Erkennung solcher Angriffe zu ergreifen, um im Ernstfall angemessen reagieren zu können

Allerdings sind nunmehr auch Boeing, Airbus & Co. direkt gefordert, auf die Erkenntnisse der Cyberabwehr der Schweiz zu reagieren.

Im Prinzip können ihre Systeme von aussen ferngesteuert werden und beliebig Kollisionswarnungen auslösen.

Spezialisierte Forschungsstellen installiert

Mit solchen Themen beschäftigen sich Forscher des Cyber Defence Campus seit über fünf Jahren.

Das in Thun aufgebaute Cyber Avionics Lab erlaube es, Cyberangriffe auf zertifizierte Luftfahrtsysteme zu untersuchen, so das VBS weiter zur eigenen Ausrüstung.

14.02.2025/kut.

VBS entdeckt gefährliche Angriffspunkte der Zivilluftfahrt

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