Liebhaber von Champagner erfreut meist die Perlage. Doch Laurent Perrier kann auch Genuss für Anleger sein.
Der Hersteller von Edelchampagner Laurent Perrier hat sich seit der Gründung im Jahr 1812 nicht nur im Luxusgütermarkt einen Namen gemacht.
Auch an der Börse kommen Liebhaber des prickelnden Getränks auf ihre Kosten.
Unter 100 Euro zu haben
Die Aktien des Champagnerhauses mit wenigen, aber sehr hochwertigen Marken rückt derzeit vielerorts ins Blickfeld von Investoren, weil der Kurs in den vergangenen 6 Monaten um fast 20 Prozent eingebrochen ist.
Derzeit kosten die Titel von Laurent Perrier an der Pariser Euronext weniger als 100 Euro je Stück.
Die Börsenbewertung liegt damit gerade einmal noch bei rund 600 Millionen Euro für die ganze Traditionsfirma aus Frankreich.
Hohe Eintrittsbarrieren im Markt
Der Einbruch des Aktienkurses hat sicher damit zu tun, dass die Preise für Champagner um Krug, Dom Pérignon & Co. weltweit im freien Fall sind, wie muula.ch berichtete.
Doch die hervorragenden Jahrgangs-Champagner von Laurent Perrier um «Brut Millésimé», der legendäre «Cuvée Rosé» oder das Topprodukt «Grand Siècle» mit einer Assemblage aus drei Spitzenjahrgängen konnten sich dabei noch vergleichsweise wacker schlagen.
Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die Eintrittsbarrieren in diesen Nischenmarkt extrem hoch und die Differenzierung am Luxusgütermarkt absolut klar ist.
Produktion vorfinanzieren
Im Gegensatz zu Massenprodukten im Wein- und Spirituosensektor zielt Laurent Perrier auf ein hochpreisiges Segment, das deutlich weniger konjunkturanfällig ist.
Der Jahresumsatz liegt stabil bei rund 300 Millionen Euro, wie aus den Finanzzahlen ersichtlich ist. Daraus erwirtschaftet das Champagnerhaus im Schnitt 60 Millionen Euro an Gewinn, was eine Marge von rund 20 Prozent ergibt.
Solange sich die Preisrückgänge in diesem Bereich bewegen, macht der Hersteller nicht einmal Verlust, obwohl er viele Jahre der Produktion an Mitteln vorstrecken muss.
Selbst abzüglich Schulden attraktiv
Ein Blick in die neuesten Finanzzahlen zeigt, dass Vorräte und insbesondere die wertvollen Reserveweine allein auf einen aktuellen Marktwert von 705 Millionen Euro kommen.
Dazu sind in der Bilanz noch Vermögensgegenstände um Immobilien und Anlagen von rund 230 Millionen Euro aufgeführt.
Selbst exquisite Weinberge in der Champagne sind da dabei, die nicht so rasch im Wert verfallen.
Das Eigenkapital beträgt zudem rund 616 Millionen Euro – was mehr als die gesamte Börsenbewertung der Firma ist, selbst wenn es noch ein paar ausstehende Schulden gibt.
Topmarken im Familienbetrieb
Investoren bekommen obendrein eine Dividende von 2 Euro je Aktie, womit sich derzeit immerhin eine Dividendenrendite von 2 Prozent einstreichen lässt.
Zieht der Champagnermarkt wieder an, dürfte das Familienunternehmen der Nonancourts mit seinen wenigen, aber Topmarken sicher zu den Gewinnern zählen.
Es muss also nicht immer nur die Perlage im Glas sein.
19.012025/kut.