Der berüchtigte Angreifer von Firmen, Hindenburg Research, vollzieht plötzlich eine Kehrtwende. Der Gründer besinnt sich auf Besseres.
Die Nachricht kam wie aus heiterem Himmel.
Der Shortseller Hindenburg Research, der Milliardenimperien, wie die indische Adani-Gruppe oder den Genfer Softwarehersteller Temenos, ins Schwanken gebracht hat, hört auf.
Überraschende Information
Der Plan sei gewesen, alle Ideen umzusetzen, welche sich das kleine Team vorgenommen hatte, schrieb der Gründer Nathan (Nate) Anderson in einer langen Nachricht an Kunden, Leser, Mitarbeiter und die Medien.
Dieser Plan sei mittlerweile erfüllt und deshalb löse er Hindenburg Research auf.
Kein negatives Ereignis
Eine erfolgreiche Karriere werde irgendwann zu einem egoistischen Akt. Dies wolle Anderson vermeiden.
Öffentlich entschuldigte er sich bei allen, die zu kurz gekommen sind. Damit waren aber Familie sowie Freunde gemeint und nicht etwa die Opfer seiner harschen Angriffe.
Er habe mit diesem Entscheid zur Aufgabe zum ersten Mal in seinem Leben etwas Genugtuung mit sich selbst gefunden, hob die «Heuschrecke» sogar melancholisch hervor.
Es gebe weder ein besonderes Ereignis noch eine Bedrohung oder Gesundheitsprobleme, die zur Auflösung der Firma geführt hätten.
Temenos im Rampenlicht
Aufsichtsbehörden hätten fast alle angegriffenen Personen und Institute untersucht. Dies sei ein Erfolg, weil darunter selbst Milliardäre oder Oligarchen waren.
Bekanntermassen musste sich etwa bei der Adani-Gruppe sogar das indische Parlament mit den Vorwürfen von Hindenburg Research beschäftigen.
In der Schweiz versank Temenos im Chaos, wie muula.ch berichtete. Der Aktienkurs des Softwareherstellers für Banken brach gigantisch ein. Und der Angreifer legte immer wieder nach.
Neue Projekte in Sichtweite
Andersen werde sich nun um alle kümmern, die in seinem Leben zu kurz gekommen seinen, hiess es weiter. Dem Team von Hindenburg Research verhelfe er, ihre Träume weiter zu verwirklichen. So sei ein Forschungszentrum geplant oder die eigene Selbständigkeit.
Er werde dort zwar unterstützen, aber nicht finanziell beteiligt sein.
In den nächsten 6 Monaten oder so plane Anderson zudem, an einer Reihe von Materialien und Videos zu arbeiten, um jeden Aspekt des Geschäftsmodells und die Untersuchungsmethoden zur «Open Source», also zum Allgemeinwissen, zu machen.
Es bleibt also trotz der Geschäftsaufgabe spannend.
Besser spät als nie
Die Einsicht, dass es keine gute Geschäftsstrategie ist, Dinge zu zerstören, die andere in vielen Jahren aufgebaut haben, kam nun also.
Dies ist zwar für viele Opfer von Hindenburg Research spät, weil Milliardenwerte vernichtet wurden, aber besser als nie.
16.01.2025/kut.