Schweizer Aussenhandel sackt stark ab

Container in einem Logistikhafen
Viele Schweizer Exporte und Importe erfolgen über Container. (Bild: pexels / pixabay)

Die Novemberzahlen von den Im- und Exporten schrecken auf. Nach Europa schwächeln nun auch Asien und Amerika bei den Schweizer Ausfuhren.

Im Oktober glaubten alle noch, die Schweizer Exportwirtschaft hat das Gröbste überstanden.

Doch auf das Hoch im Oktober folgte im November ein kräftiges Exportminus, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG am heutigen Donnerstag mitteilte.

Magische Zahl unterschritten

So erodierten die Ausfuhren gleich um 11 Prozent oder 2,7 Milliarden Franken und kamen bei 21,7 Milliarden Franken zu erliegen.

Rund 80 Prozent des Rückgangs gegenüber dem Vormonat sei aber allein auf die Sparte Chemie-Pharma um Novartis, Roche & Co. zurückzuführen, hiess es von der Zollbehörde.

Dadurch fielen die Exporte erstmals seit März dieses Jahres wieder unter die 22-Milliarden-Franken-Marke, erklärte das BAZG weiter.

Lichtblick bei Uhrenindustrie

Seit dem zweiten Quartal 2024 tendierte die Exportentwicklung damit zur Stagnation.

Die Exporteure von Uhren um Patek Philippe, Audemars Piguet, Swatch, Rolex & Co. vermochten derweil den Vormonatsumsatz zu halten, erklärte die Zollbehörde zumindest positiv aus dieser Branche.

Stagnation in 2024

Die Importe sanken derweil innert Monatsfrist um 3,6 Prozent. Damit seien sie auf den tiefsten Stand seit Dezember 2021 gefallen, hiess es diesbezüglich.

Allerdings waren auch hier die chemisch-pharmazeutischen Produkte praktisch vollständig für den Gesamtrückgang verantwortlich.

Insgesamt zeigten die Importe im bisherigen Jahresverlauf eine stagnierende Tendenz.

In der Handelsbilanz resultierte im November ein Überschuss von zirka 4 Milliarden Franken, nach rund 6 Milliarden Franken im Oktober.

Auch Nordamerika geht in die Knie

Regional betrachtet schwächelte die ganze Welt. In allen drei bedeutenden Absatzregionen erlitt die Schweizer Exportindustrie einen Rückgang.

Gleich in zweistelliger Höhe war dieser in Europa mit –13,7 Prozent.

Die Exporte nach Asien sanken zudem um 4,3 Prozent, wobei das Minus eine breite Länderpalette traf.

Sogar die Ausfuhren in die Boomregion nach Nordamerika nahmen um 1,5 Prozent ab, wobei die USA mit –1,8 Prozent beitrugen. Bisher war diese Exportregion eigentlich ein Zugpferd für die Schweizer Volkswirtschaft.

Fragile Weltlage

Bezogen auf die drei grossen Beschaffungsräume gingen einzig die Importe aus Europa zurück, und zwar um 8,5 Prozent.

Derweil stiegen die Importe aus Asien um 4,8 Prozent und jene aus Nordamerika um 6,2 Prozent, wobei die USA separat auf ein Plus von 7,3 Prozent kamen.

Insgesamt zeigt sich allerdings doch, wie fragil die ganze Weltlage ist.

19.12.2024/kut.

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