Der Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne hat zwar ein Vermögen von fast 40 Milliarden. Doch dieses Jahr lief es für ihn nicht rund.
Der reichste Bewohner der Schweiz, Klaus-Michael Kühne aus Schindellegi SZ, kann manchmal ziemlich arm aussehen.
Zuwachs von 226 Milliarden
Dies passiert etwa dann, wenn man das Vermögen des Logistik-Unternehmers von rund 40 Milliarden Dollar neben den Reichtum von Elon Musk stellt.
Der Tesla-Gründer darf laut der neuesten Ausgabe des Bloomberg Milliardär-Index rund 455 Milliarden Dollar sein Eigen nennen.
Während es für den reichsten Mann der Welt dieses Jahr gut lief, und er innerhalb weniger Monate bei seinem Vermögen rund 226 Milliarden Dollar an Zuwachs verbuchen konnte, ging es für Kühne in die andere Richtung.
Lufthansa-Gruppe im Tiefflug
Der ursprünglich aus Hamburg stammende Deutsche, der seit vielen Jahren in der Schweiz lebt, verlor nämlich rund 4,4 Milliarden Dollar, wie aus dem Bloomberg-Barometer hervorgeht.
Bekannt ist, dass der Milliardär mit dem Immobilienguru René Benko viel Geld eingebüsst hat, wie muula.ch berichtete. Von einem dreistelligen Millionenbetrag ist bei den Verlusten die Rede.
Zudem stockte er seinen Aktienanteil beim Lufthansa-Konzern auf rund 20 Prozent auf.
Doch die Titel liegen seit Jahresbeginn fast 15 Prozent im Minus, weshalb Kühne dort einen gigantischen Vermögensverlust zu verzeichnen hat.
Konsumenten wenden sich ab
Das «Manager Magazin» berichtete über das Wochenende, dass der Grossaktionär mit Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr im Streit über die Ausrichtung der deutschen Airline-Gruppe liegt.
Vielflieger kehren dem Luftfahrtkonzern, zu dem auch die Schweizer Fluggesellschaft Swiss gehört, gleich in Scharen den Rücken, weil die Produkte vom Sparzwang völlig kaputtgemacht wurden.
Kühne will rascher zurück zu einer tatsächlichen Premiumstrategie, die ihren Namen verdient.
Billigprodukte gewinnen
Doch Sparfuchs Spohr lässt sich da viel mehr Zeit, was aber nach hinten losgehen kann, wie der Nahrungsmittelriese Nestlé eindrücklich zeigt.
Die Preiserhöhungen führten dort dazu, dass sich die Konsumenten von Nespresso, Kitkat & Co. günstigere Alternativen suchten und der Nahrungsmittelriese das Nachsehen hat.
Einmal verlorene Kundschaft, die sich auf Billigprodukte eingerichtet hat, kommt nämlich kaum wieder zurück. Der Nestlé-CEO Mark Schneider musste gehen.
Aktienkurs bricht 30 Prozent ein
Doch für Kühne läuft es auch bei seiner eigenen Firma, dem Transportdienstleister Kühne & Nagel, derzeit nicht gut.
Dort hält der reichste Einwohner der Schweiz etwas mehr als die Hälfte der Firma, aber die Titel gaben in diesem Jahr bereits um fast 30 Prozent ab.
Für Multimilliardär Kühne blieb als kleiner Trost, dass das Vermögen in der Schweiz stieg, weil der Schweizerfranken deutlich zulegte und die Statistik in Dollar ausgewiesen wird.
Geld ist zwar nicht alles im Leben und das letzte Hemd hat bekanntermassen keine Taschen.
Insofern dürften die Milliardenverluste dem fast 90-jährigen Kühne, der keine Kinder hat, egal sein.
16.12.2024/kut.