Helvetia-Gruppe enttäuscht den Kapitalmarkt

Die St. Galler Helvetia-Gruppe versuchte mit einer neuen Strategie einen Befreiungsschlag. Doch dies ging gehörig daneben.

Am 20. April 2023 hat die Versicherungsgruppe Helvetia die Berufung eines neuen Konzernchefs bekanntgegeben.

Fabian Rupprecht startete dann am 1. Oktober 2023 und der CEO brütete somit über ein Jahr lang, was er mit dem Versicherer nun vorhat.

Chance verpasst

Am heutigen Donnerstag präsentierte die St.Galler Gruppe ihre neue Firmenstrategie.

Doch die enttäuschte auf breiter Spur.

Helvetia-Konzernchef Fabian Rupprecht
Fabian Rupprecht führt die Helvetia-Gruppe. (Bild: PD)

Es ist weder ein grosser Wurf noch ein Weiterwursteln wie bisher.

Die Kosten sollen bis Ende 2027 etwas sinken und im Versicherungsgeschäft will Helvetia etwas besser werden, hiess es.

Jedoch ist es, vereinfacht gesagt, nicht mehr.

Aktionären das Geld geben

Wer erwartet hatte, die Helvetia-Gruppe zeige auf, wie sie ein richtig grosser europäischer Player werde, sah sich enttäuscht.

Zum Asset Management, in das Helvetia unlängst eingestiegen ist, fehlten in der Präsentation für Investoren ebenfalls klare Aussagen.

Auch die Aussage des Versicherers, die kumulierten Dividendenzahlungen sollen über 1,2 Milliarden Franken im Strategiezyklus betragen, verdeutlicht, dass das Geld bei den Aktionären von Helvetia wohl besser aufgehoben ist als für Wachstumsinitiativen innerhalb des Konzerns.

Aktienkurs von Helvetia
Screenshot: muula.ch

An der Börse kamen die Informationen wie unter Finanzexperten ebenfalls ziemlich schlecht an.

Die Helvetia-Titel sanken am Donnerstag gleich zum Handelsbeginn um rund 3 Prozent.

Innerhalb der vergangenen Tage legten die Aktien damit klar einen Rückwärtsgang ein.

Patria Genossenschaft schützt

Über anderthalb Jahre hatte der neue Konzernchef Rupprecht die Gelegenheit, sich Grosses für die Versicherungsgruppe zu überlegen.

Nun verbreitete sich diesbezüglich vielerorts Enttäuschung.

Unter Finanzexperten machten daher wieder Spekulationen die Runde, Helvetia könnte nun analog zum Basler Konkurrenten Baloise in den Fokus von aktivistischen Investoren geraten und zerschlagen werden.

Bei Helvetia ist dies allerdings schwieriger, denn 34,1 Prozent der Helvetia-Aktien befinden sich in Besitz der Patria Genossenschaft.

12.12.2024/kut.

Helvetia-Gruppe enttäuscht den Kapitalmarkt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert