Die angeschlagene Biotechfirma Idorsia reduziert die Belegschaft erneut um drastische 30 Prozent. Doch es gibt auch positive Nachrichten.
Das in Baselland domizilierte Biotechunternehmen Idorsia hat ein neues Sparprogramm aufgelegt.
Die angeschlagene Firma habe eine weitere Initiative gestartet, um das Unternehmen zu verschlanken und die Kosten zu senken, teilte Idorsia am heutigen Mittwoch überraschend mit.
Auslagerung von Aktivitäten
Der Sparrunde könnten bis zu 270 Stellen zum Opfer fallen, hiess es weiter. Der obligatorische Konsulationsprozess für die Massenentlassung sei eingeleitet worden.
Die Zahl der Projekte in Forschung und Entwicklung würde reduziert und weitere würden für die Auslizenzierung vorbereitet, so die Begründung für den Schritt.
Zudem würde das Personal am Hauptsitz in Allschwil BL reduziert, erklärte Idorsia.
Rasante Schrumpfung
Die Schrumpfung der strauchelnden Firma, die eine Ausgliederung von Actelion ist, geht rasant voran.
Im Jahr 2022 beschäftigte die Firma laut dem Geschäftsbericht noch 1361 Personen.
Im Jahr 2023 mussten bereits 423 Personen beziehungsweise rund 30 Prozent weltweit gehen und die Belegschaft schrumpfte auf 938 Angestellte.
Nun fallen dem neuen Sparprozess nochmals rund 30 Prozent zum Opfer.
Millionengebühr sichert Überleben
Doch die Biotechfirma hat auch positive Entwicklungen zu verzeichnen.
So sei exklusive Verhandlungen mit einem Unternehmen für den Blutdruck-Wirkstoff Aprocitentan aufgenommen worden, hiess es im Communiqué.
Zwar sagt Idorsia nicht, wer es ist. Jedoch spülen die Exklusivverhandlungen eine Gebühr von 35 Millionen Dollar an Liquidität in die Kasse.
Diese würden der Firma bis ins Jahr 2025 einen Handlungsspielraum sichern, umschrieb es das Management.
Idorsia strebe eine Unterzeichnung der Vereinbarung vor Ende 2024 und einen Abschluss Anfang 2025 an.
Verdacht auf Insidergeschäfte
Doch das ist nicht die einzige positive Nachricht.
Wenn früher solche Highlights publiziert worden waren, gewannen die Titel von Idorsia stets schon Tage im Vorfeld und liessen den Verdacht auf Insiderhandel aufkommen, wie muula.ch mehrfach berichtete.
Diesmal reagierte der Aktienkurs nicht gross vorher – sondern erst am heutigen Mittwoch stiegen die Idorsia-Papiere zur Handelseröffnung um fast 10 Prozent.
Entweder schien die Vorab-Spekulation nicht lukrativ genug oder das mediale Echo über das Ausnutzen des Informationsvorsprungs hat zu einer Bereinigung der Missstände geführt.
27.11.2024/kut.