Neubauimmobilien in Zürich als Ladenhüter

Ein Einfamilienhaus im modernen Stil
Urbanes Wohnen in Neubauten ist gefragt. (Bild: R Architecture / unsplash)

Der Verkauf von Neubauprojekten harzt sowohl im Kanton als auch in der Stadt Zürich. Doch langsam kommt wieder Bewegung in den Markt.

Die höheren Leitzinsen haben zwar die Immobilienpreise in der Schweiz nicht zum Purzeln gebracht.

Allerdings hielten sie so manchen Interessenten vom Kauf einer Immobilie ab.

Goldene Zeiten vorbei

Die Zahl Freihandtransaktionen sank im Kanton Zürich im Jahr 2023 auf ein Rekordtief.

Insbesondere Neubauprojekte seien auf ein wenig dynamisches Verkaufsumfeld getroffen, teilte die Zürcher Kantonalbank ZKB am heutigen Dienstag zu einer Analyse des Immobilienmarktes mit.

Die Eigenheimpreise dürften zwar auch im kommenden Jahr schweizweit um 2 Prozent beziehungsweise im Kanton Zürich um 3 Prozent steigen.

Trotz verbesserter Finanzierungsbedingungen in jüngster Zeit zeichne sich aber keine Rückkehr zur Marktsituation von vor dem Anstieg der Leitzinsen ab, hiess es weiter.

Urbanes Wohnen gefragt

Derzeit seien auf der Plattform Homegate über 11.000 Neubauwohnungen in der Schweiz zum Verkauf ausgeschrieben, erklärte die ZKB.

Dies seien deutlich mehr als in den Vorjahren.

Besonders viele Objekte seien für die Stadt Zürich inseriert – obwohl die Nachfrage nach urbanem Wohnen hoch bleibe und auf Angebotsseite keine besonders rege Baueingabe ersichtlich sei, hiess es.

Sinkende Prämie für Neubauten

Die höheren Baukosten nach der Coronavirus-Pandemie und dem Ausbruch des Ukrainekriegs hätten zwar zu höheren Angebotspreisen geführt, die sich von den Preisen bestehender Bauten abgekoppelt haben.

Der Wunsch, diese durchzusetzen, halte aber der Realität nicht immer Stand – im Gegenteil.

Verkaufsinserate zu Neubauten laut der ZKB

Die sogenannte Neubauprämie sank in den vergangenen Jahren und Neubauwohnungen kosteten nur noch etwa 10 Prozent mehr als vergleichbare Altbauwohnungen. Vor zehn Jahren habe dieser Aufpreis noch bei 20 Prozent gelegen, erklärten die Immobilienspezialisten der ZKB.

Dies zeigt, dass auch kaum Anreiz besteht, neu zu bauen.

Teure Objekte als Ladenhüter

Da auch immer weniger Kaufinteressenten die hohen Immobilienpreise finanzieren könnten, spielen absolute Preise eine grössere Rolle.

Das Neubausegment sei zwar intakt, allerdings werde bei Objekten über 2 Millionen Franken die Vermarktung zunehmend anspruchsvoller, erklärte die ZKB verklausuliert die Marktflaute.

Kunden diktieren Preise

Allerdings bieten sich durch diese Konstellation auch Chancen. Käufer hätten mehr Auswahl und Chancen auf Preisnachlässe, hiess es vom Immobilienresearch der Zürcher Kantonalbank.

Es lasse sich nämlich nicht mehr jeder Preis durchsetzen.

So lagen die Transaktionspreise im Kanton Zürich in diesem Jahr bei rund 57 Prozent der Einfamilienhausverkäufe unter den Angebotspreisen.

In den Zeiten der Coronavirus-Pandemie habe dieser Wert noch bei unter 40 Prozent gelegen, erklärten die ZKB-Experten die Marktsituation.

Interesse erwacht wieder

Allmählich kommt aber wieder Schwung in die Immobilienverkäufe, schliesslich hat sich die finanzielle Rechnung bereits wieder zugunsten von Wohneigentum gedreht.

Der Eigenheimmarkt erwache aus seinem kurzen Dornröschenschlaf, schrieb die ZKB.

Wer nach dem Zinsanstieg frisch in die eigenen vier Wände gezogen sei, war kostenmässig gegenüber der Miete im Nachteil. Die Hypothekar- und Unterhaltskosten seien bei einer Standardfinanzierung nämlich teurer als die Mietkosten einer vergleichbaren Wohnung gewesen.

Doch nun dreht der Wind wieder. Die Immobilienbranche und die Banken können also auf gute Geschäfte hoffen.

26.11.2024/kut.

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