Die Fifa findet neue Geldquellen

Ein Fifa-Pokal vor der Golden Gate Bridge in den USA
Die Fifa wird mit der Fussball-WM in den USA hohe Mehreinnahmen generieren. (Bild: PD)

Die Fifa ist schon eine gigantische Geldmaschine um Milliarden. Doch der Weltfussballverband findet noch Möglichkeiten für Zusatzeinnahmen.

Der Fussballverband Fifa ist um grosse Worte nie verlegen.

Die Fifa-Weltmeisterschaft 26 werde die grösste und innovativste Ausgabe in der Geschichte des Turniers sein, klopfte sich die in Zürich domizilierte Organisation unlängst selbst auf die Schultern.

Clevere Neuerungen

Mit 104 Spielen und 48 Nationalmannschaften aus der ganzen Welt, die in 16 Städten in Kanada, Mexiko und den USA antreten, werde der Wettbewerb für Firmen eine Plattform bieten, um sich auf einer wirklich globalen Ebene zu engagieren, da Spieler und Fans gleichermassen im Mittelpunkt stünden, hiess es weiter.

Was mit der umstrittenen Ausweitung der Fussballspiele von 32 auf 48 Mannschaften schon zu mehr Ticket- sowie Werbeverkäufen führt und deutlich mehr Geld in die Kasse der Fifa spült, reicht dem Weltfussballverband unter der Führung des Präsidenten Gianni Infantino aber noch nicht aus.

Die cleveren Organisatoren von Fussballweltmeisterschaften ersannen nämlich auch ein neues System für den Ticketverkauf.

Vorzugsbehandlung sichern

Fans haben dank dem ersten Hospitality-Anzahlungsprogramm die Möglichkeit, sich vorrangigen Zugang zu Hospitality-Paketen für die Fifa Fussballweltmeisterschaft 2026 zu sichern, teilte der Weltverband am Donnerstagabend mit.

Gutscheine seien ab 500 Dollar erhältlich und vollständig rückzahlbar, hiess es weiter in Zürich.

Erstmals bietet die Fifa ab sofort bis 16. Februar 2025 über eine gesicherte Plattform den Kauf von Gutscheinen an, die danach präferiert für den Kauf von Paketangeboten inklusive Tickets für Fussballspiele an verschiedenen Orten eingesetzt werden können.

Statt also bis zum offiziellen Start des Ticketverkaufs zu warten, können sich Fans indirekt mit dem neuen Anzahlungsprogramm den Zugang zu ihrem Nationalteam sichern.

Falls nichts klappt, ist das Geld auch nicht verloren, sondern kann vollständig rückerstattet werden.

Mit Geld noch mehr Geld machen

Das hat gleich mehrere Aspekte für den Weltfussballverband.

Erstens sieht er, wie viel Nachfrage nach solchen Hospitality-Angeboten überhaupt vorhanden ist und kann viel besser planen.

Zweitens hat die Organisation das Geld schon mal in der Tasche und kann die Millionen anlegen.

Die Fifa Fussballweltmeisterschaft 2026 beginnt schliesslich erst am Donnerstag, 11. Juni 2026, im weltberühmten Aztekenstadion in Mexiko-Stadt.

Relativieren der Preise

Und drittens dürften viele mit der Salamitaktik über die hohen Preise hinweggelockt werden – denn einmal bezahlte Kosten, sogenannte Sunk Costs, spielen bei Kaufentscheidungen meist keine grosse Rolle mehr.

Die Hospitality-Pakete mit Tickets sehen so gestaffelt in der Bezahlung mit Teilbeträgen viel günstiger aus als bei einem einmaligen Kaufvorgang.

Exklusive Logen und Erlebnisse

Die Fifa hat mit dem Anbieter On Location eine Firma gewählt, die grosse Erfahrung mit Anzahlungsprogrammen für verschiedene erstklassige Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen hat, wie den NFL Super Bowl oder die Olympischen Spiele.

Dank Produkten, die von exklusiven Stadionlogen über attraktive Hospitality-Dörfer bis zu einzigartigen Zusatzerlebnissen für Fans reichen, sei die Auswahl grösser denn je, hiess es weiter von der Fifa.

Keine Erwähnung findet, dass die Einnahmen des Weltfussballverbandes damit auch grösser denn je ausfallen dürften.

Steuerzahlungen optimieren

Doch die Fifa-Oberen arbeiten nicht nur an der Einnahmeseite. Auch bei den Ausgaben schauen sie genau hin.

Wenn Milliardeneinnahmen im Jahr der Fussball-WM generiert werden, würden auch hohe Steuerzahlungen anfallen.

Dem konnte die Organisation bisher gut ausweichen, indem sie sich vor der Vergabe der Spiele von Ländern, wie Russland und Qatar, Sonderkonditionen bei den Steuern zusichern liess.

Das Königshaus Saudiarabien dürfte da auch Zugeständnisse für die WM 2034 gemacht haben.

In den USA kann der Präsident nicht einfach eine Ausnahme für die Fifa machen – aber mit der Verteilung der Fussballweltmeisterschaft auf mehrere Länder sinkt zumindest die progressive Steuerbelastung.

22.11.2024/kut.

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