Obwohl die Schweiz besser mit Republikanern fährt, kommen nach der Wiederwahl von Trump zum US-Präsidenten gemischte Gefühle auf und die UBS muss zittern. Doch ein 922-Seiten-Bericht lässt hoffen.
Donald Trump hat es allen Unkenrufen zum Trotz geschafft, zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika wiedergewählt zu werden.
Was viele nicht für möglich gehalten haben, ist am heutigen Mittwoch die Realität mit gemischten Gefühlen bei vielen Menschen geworden.
Krypto-Welt hofft auf Erleichterungen
Die Schweizer Wirtschaftsverbände um Economiesuisse, Swissmem & Co. warnten umgehend vor Protektionismus. Donald Trump will bekanntermassen Schutzzölle hochfahren und damit mehr Produktion in die USA holen.
Die Krypto-Märkte nahmen die Wahl locker. Die bekannteste Cyberdevise, der Bitcoin, erreichte in der Nacht auf den heutigen Mittwoch ein neues Allzeithoch.
Auch andere Kryptowährungen stiegen, denn mit Trump soll dem Kapitalismus und dem Laissez-faire mehr Platz eingeräumt werden und daher dürften auch Blockchain-Projekte mit weniger Regulierung rechnen.
Kriege beenden
Der Goldpreis brach allerdings umgehend ein, denn der neue US-Präsident Trump mag keine Kriege.
Das ist für das Edelmetall nicht so gut, denn es lebt von der Angst der Menschen. Trump versprach im Wahlkampf, den Krieg in der Ukraine rasch zu beenden und auch in Nahost eine Lösung herbeizuführen.
Den Russen dürfte dies gefallen, denn sie haben kaum einen Ausweg aus der Situation in der Ukraine. Auch Israel kann bei einem Rückzug aus dem Gazastreifen sagen, man habe dem Druck der US-Administration nachgegeben.
Steuerreform belastet UBS
Die Energiepreise dürften dann wieder sinken, was der globalen Wirtschaft zugutekommt.
Doch die Schweiz muss sich etwas vor einer Steuerreform in den USA fürchten, denn sinkt der Steuersatz, hat die Grossbank UBS umgehend Milliardenabschreibungen, weil Steuergutschriften der Vergangenheit an Wert verlieren.
Dies war bereits bei der jüngsten Steuerreform in den USA so gewesen. Senkt Trump – wie versprochen – weiter die Unternehmenssteuern, geht es auch für die Schweizer Grossbank auf der Aktivseite der Bilanz weiter nach unten.
Genauere Ablaufpläne für USA
Was Trump nun machen wird, kann man in einem 922-Seiten-Report nachlesen, den konservative Organisationen in den vergangenen Monaten unter dem Namen «Project 2025» zusammengestellt haben.
Dort ist jedes einzelne Ministerium in Amerika mit einem konkreten Aufgabenprogramm versehen. Viele Massnahmen drehen sich um sinnvolle Entbürokratisierung und um die Ankurbelung der Wirtschaft.
Auch für den US-Präsidenten gibt es ein Pflichtenheft für die ersten 180 Tage, damit der Start nicht so holprig wird wie beim letzten Mal.
Bundesrat als Problem
Die Schweiz hatte unter Trump die Chance, ein Freihandelsabkommen mit den USA auszuhandeln.
Der damalige Finanzminister und Bundespräsident Ueli Maurer hatte es sogar als erster Schweizer Bundespräsident ins Oval Office geschafft.
Ob der aktuelle Bundesrat in der Lage ist, mit dem neuen US-Präsidenten ein gutes Verhältnis aufzubauen, steht in den Sternen.
Eigentlich sollte eher dies Besorgnis unter den Schweizern auslösen.
06.11.2024/kut.