SRG-Gefälligkeitsstudie von der Universität Zürich

Universität Zürich
Die Universität Zürich ist in einer jämmerlichen Verfassung. (Bild: PD)

Die Universität Zürich ist als höhere Bildungseinrichtung kaum noch tragbar. Dies zeigen gleich zwei Beispiele.

Erst darf ein deutscher Ökonom seinen harmlosen Vortrag an der Universität Zürich nicht halten, wie muula.ch berichtete.

Nun würgt die Bildungseinrichtung nicht nur den Diskurs ab, sondern sie bringt eine Studie heraus, welche dem staatlichen Radio- und Fernsehen der Schweiz bescheinigt, keine privaten Angebote im Markt zu verdrängen.

Bakom hörte gut zu

Die wissenschaftlich fragwürdige Analyse wurde vom Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft FÖG der Universität Zürich unter der Leitung von Professor Mark Eisenegger am heutigen Montag in Zürich vorgestellt.

Im Publikum sass selbst der Direktor des Bundesamtes für Kommunikation Bakom, Bernhard Maissen, und lauschte den Resultaten.

Wer SRG-Newsangebote nutze, konsumiere auch häufiger Pendler-, Boulevard- und Abonnementmedien, hiess es von den Wissenschaftern.

Öffentliche Medien sähen sich zu Unrecht dem Vorwurf ausgesetzt, private Medien im Markt zu verdrängen.

Falsche Fragen in Umfrage gestellt

Dies widerspricht jedoch nicht nur seriösem wissenschaftlichen Arbeiten, wie mehrere Experten muula.ch bestätigten.

Die alles entscheidende Frage, würden Schweizer mehr Privatmedien konsumieren, wenn die SRG ihr Angebot einschränken würde, stellten die Wissenschafter erst gar nicht. 

«Das Konkurrenzdenken zwischen privaten und öffentlichen Nachrichtenmedien erweist sich als unbegründet», erklärte Eisenegger gleich mehrfach.

Dies, obwohl der Markt stark schrumpfend und das Angebot des Staates gratis ist.

Perfides Angebot

Sein Institut regte auf Basis der empirischen Studie an, Kooperationen zwischen privaten und öffentlichen Medien auszubauen. Doch seriöse, private Medien sollten davon die Finger lassen.

Damit wollen die Staatsangebote nur die Abhängigkeit von Staatsgeld erhöhen und ihre eigene Position festigen.

Gerade im Sportbereich kaufe die SRG viele Rechte um Fussball-Champions-League & Co. auf, die nichts mit einem Service Public zu tun haben, lautet ein Kritikpunkt.

Würden Privatmedien da kooperieren, zementiere die SRG nur ihre Position im Markt, so der Tenor.

SRG dominiert im Markt

An einer Podiumsdiskussion regte sich am Montag auch direkt Widerstand gegen die unsinnigen Resultate der Universität Zürich, welche nur der SRG in die Hände spielen.

Der Zürcher FDP-Politiker Matthias Müller sagte, der Staat solle nur in Bereichen aktiv werden, wo der Markt nicht funktioniere.

Bei der Nachrichtenversorgung und in den Sozialen Medien spiele der Markt, doch die SRG betreibe rund 150 Sozial-Media-Kanäle, welche den Privaten direkte Konkurrenz machen würden.

Es sei auf das Subsidiaritätsprinzip zu achten und die SRG sollte kein News-Portal betreiben.

Keine Sorgen um das Geld

Auch Michael Wanner, CEO von CH-Media, protestierte gegen die SRG-freundliche Studie und bezeichnete sie als ungenügend.

Die SRG müsse sich nicht einmal über Reichweite, Werbeanzeigen oder Abos finanzieren und wäre da klar im Vorteil, betonte er. 

Studien nicht gefunden

Das FÖG erklärte in aller Peinlichkeit sogar noch, dass Studien, welche die These, dass öffentliche Medien den Konsum privater Medien beeinträchtigten, zwar existierten, sie diese aber nicht hätten zur Verfügung gestellt bekommen.

Wissenschaftliches Arbeiten, bei der die Antithese quasi ignoriert wird, stellt eigentlich gar kein wissenschaftliches Arbeiten dar.

Die Universität Zürich konzentrierte sich offenbar auf das, was den Beteiligten politisch genehm ist.

Pseudowissenschaftliches Vorgehen

Es ist jedoch kein Geheimnis, dass viele Menschen in der Schweiz gar keine SRG-Angebote mehr konsumieren. Daher wollen sie auch die obligatorischen Radio- und Fernsehgebühren nicht mehr in voller Höhe zahlen.

Da nützt es auch nichts, mit einer pseudowissenschaftlichen Umfrage eine empirische Grundlage liefern zu wollen, dass die Verdrängungsthese zu privaten Medien nicht greife.

Fehler vom Bakom

Bestes Beispiel am Schweizer Markt sind regionale News. Der Schweizer Staat springt über die mit Millionen geförderte Nachrichtenagentur Keystone-SDA da ein.

Genau dort, wo (private) Regionalmedien eigentlich selbst stark sein wollen, liefern die Schweizer Staatsmedien fleissig ihre Produkte.

Das Bakom zementiert die Regionalbüros von Keystone-SDA sogar in einer Leistungsvereinbarung fest, obwohl Lokalmedien in diesem Bereich eigentlich selbst agieren wollen.

Fehlende Innovationen?

Der Staat verdrängt dort aber das Angebot immer mehr. Genau dies fand das FÖG dann sogar selber noch heraus. Die Mehrfachverwertung von regionalen Beiträgen verdoppelte sich auf über 12 Prozent, wie aus der Präsentation hervorgeht.

Als Fazit empfahlen die Wissenschafter unter anderem, aus der Medienbranche müssten neue Innovationen kommen.

Von neuen Portalen um muula.ch, tippingpoint & Co. hatten die Forscher noch nie etwas gehört.

Das linke Portal «Republik» wurde dagegen von der Universität Zürich in die Qualitätsmessung aufgenommen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

21.10.2024/kut.

SRG-Gefälligkeitsstudie von der Universität Zürich

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