«Vergiftete» Geschenke von Swisscom

Das Logo von Swisscom an einem Gebäude
Die Swisscom will Kunden individuell beschenken. (Bild: C. Schwarz / unsplash)

Der Staatskonzern Swisscom ist schon der Platzhirsch im Schweizer Markt. Mit einem Kniff will der Telekomriese seine Position noch festigen.

Die Medieninformation klingt positiv für die Kundschaft der Swisscom.

Doch sie dürfte sich negativ auswirken.

Sonderangebote und Geschenke

«Swisscom lanciert neues Treueprogramm», lautet der Titel des Communiqués vom heutigen Dienstag.

Mit «Swisscom Benefits» profitierten Swisscom-Kunden ab sofort von einem neuen Treueprogramm, hiess es weiter.

Die Kundschaft erhalte dabei attraktive Angebote sowie Geschenke.

Ständige Interaktion

Der Staatsbetrieb führte weiter aus, dass die Kundenzufriedenheit für Swisscom höchste Priorität habe.

Daher belohne das Unternehmen seine Kunden mit diesem neuen Treueprogramm.

Swisscom möchte speziell jenen, die schon länger Kunden sind, «Danke» sagen und besondere Vorteile bieten.

Die Benefits würden dabei laufend erweitert.

«Es lohnt sich also, immer mal wieder vorbeizuschauen», so das Staatsunternehmen.

Jährliche Sonderzuwendung

Auf einer neuen Plattform finden Kunden künftig diese Angebote.

«Swisscom Benefits» benötige keine Anmeldung und stünde allen Kunden mit einem Breitband- oder Mobilfunkvertrag automatisch als eigener Bereich in der My Swisscom App zur Verfügung.

Swisscom verteilt laut den Angaben obendrein noch ein jährliches Treuegeschenk, welches über das kommende Jahr hinweg individuell an die Kunden kommuniziert würde.

Insofern weiss also niemand genau, welche Beträge der Staatsbetrieb verteilt, um die Kunden bei Laune zu halten.

Fussball- und Kino-Tickets

Zum Start gebe es beispielsweise Gewinnspiele, ermässigte Tickets für Heimspiele der Schweizer Fussball-Nationalteams oder dauerhaft günstige Eintrittspreise in den blue Cinema Kinos.

Auch TV-Geräte mit exklusiven Rabatten und vergünstigte Smartphones seien als Vorteile dabei.

Weko ist gefragt

Doch solche Zugaben an Kunden erschweren den Entscheid, zu einem günstigeren Anbieter um Salt, Sunrise & Co. oder Angeboten von Discountern um Aldi, Denner & Co. zu wechseln.

Insofern müssen sich die Wettbewerbshüter um die Weko dieses neue Treueprogramm von Swisscom genau ansehen, weil dies zu einer noch schärferen Monopolsituation im Schweizer Markt führen kann.

Die Weko und die Swisscom sind ohnehin schon wie Katz und Maus meist bis vor Bundesgericht, wie muula.ch unlängst berichtete.

Positiv klingende Sachen von Unternehmen müssen nämlich gar nicht unbedingt positiv für einen gesunden Wettbewerb sein.

Sichern der Monopolstellung

Die Moral von der Geschichte lautet daher: Wenn ein Monopolist etwas verschenkt, ist es nicht selten ein «vergiftetes» Geschenk, das sich langfristig für die Kundschaft recht.

Jeder Kunde dürfte sich mit den Zugaben nämlich gut überlegen, zur Konkurrenz zu wechseln und auf die Vorteile zu verzichten. Doch damit zementiert Swisscom indirekt die Monopolstellung im Schweizer Markt.

Und mit den überhöhten Monopolpreisen zahlen sich die «treuen» Kunden ihre Geschenke ohnehin quasi selbst.

15.10.2024/kut.

«Vergiftete» Geschenke von Swisscom

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