Deutschschweizer zeigen sich weniger spendabel

Zwei Franken auf zwei Fingern vor einer Schweizer Fahne
Schweizer spenden wieder etwas weniger. (Bild: pixabay)

Das Spendenaufkommen der Schweiz ist 2023 zurückgegangen. Die Entwicklungen in der Deutsch- und Westschweiz unterscheiden sich jedoch.

Die Spenden der Schweizer an Hilfswerke sind 2023 gegenüber dem Vorjahr um rund 9 Prozent auf 2,25 Milliarden Franken gesunken.

Der Rückgang sei hauptsächlich auf das rekordhohe Spendenniveau im Jahr 2022 wegen des Ukraine-Krieges zurückzuführen, wie aus der neuesten Spendenstatistik der Stiftung Zewo in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg hervorgeht.

Langfristtrend in Takt

Während 55 Prozent der international tätigen Hilfswerke im Jahr 2023 einen Rückgang der Spenden verzeichneten, seien nur 35 Prozent der nationalen Hilfswerke im Bereich Soziales und Gesundheit betroffen, hiess es weiter.

Der Rückgang bei den internationalen Hilfswerken sei primär auf die Ukraine-Spenden von 2022 zurückzuführen.

Spendenvolumen der Schweiz über mehrere Jahre

Ohne die aussergewöhnlich hohen Spenden für die Ukraine im Jahr 2022 sei das Spendenvolumen der Schweiz im Jahr 2023 sogar um rund 7 Prozent gestiegen.

Langfristig zeige sich sowohl bei nationalen als auch bei internationalen Zewo-Hilfswerken ein stabiles Wachstum, so das Fazit.

Mehr Legate in Deutschschweiz

Die Schweiz zeigt sich aber ganz unterschiedlich im Spendenverhalten, wie aus der jüngsten Statistik weiter hervorgeht. In der Westschweiz stiegen die Spendeneinnahmen der Zewo-Werke nämlich, während die Hilfswerke in der Deutschschweiz einen Rückgang verzeichneten.

Ein wichtiger Wachstumstreiber in der Romandie blieben die institutionellen Spenden, auch wenn ihr Wachstum etwas abflachte.

Spenden aus Privathaushalten blieben in der Westschweiz stabil, während sie in der Deutschschweiz abnahmen.

Deutschschweizer Hilfswerke konnten jedoch einen Zuwachs bei den Legaten verzeichnen. Insgesamt ging einer von fünf Franken, die an ein Zewo-Hilfswerk gespendet wurden, in die Romandie.

Per Twint & Co. gibts weniger

Im Jahr 2023 lag eine durchschnittliche Spende per Post- oder Banküberweisung an ein Zewo-Hilfswerk bei 178 Franken, während sie bei digitalen Zahlungsmitteln 100 Franken betrug.

Die Daten des Zahlungsdienstleisters RaiseNow zeigen, dass der Median digitaler Spenden von 50 Franken im Jahr 2021 kurzfristig auf 90 Franken im Ukraine-geprägten Jahr 2022 stieg und sich 2023 bei 60 Franken einpendelte.

Spendenhöhe Schweizer Privathaushalte nach Zahlungsmitteln

Die Hilfswerke gaben den Median der traditionellen Spenden weiterhin mit 100 Franken an.

Dies zeigt, dass Spenden per Bank- oder Postüberweisung (inklusive E-Banking) stabiler und höher ausfallen als Spenden über elektronische Zahlungsmittel, wie Twint oder Kreditkarten.

28.09.2024/kut.

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