Alpiq-Konzernchefin gerät in Bredouille

Antje Kanngiesser, CEO von Alpiq
Seit April 2021 führt Antje Kanngiesser den Energiekonzern Alpiq. (Bild: PD)

Einst hielt die Konzernchefin von Alpiq, Antje Kanngiesser, der Schweiz in der Energiefrage einen Spiegel vor. Nun gerät sie selbst in eine Zwickmühle.

Die Schweiz wolle beim Lebensstandard in der Topliga mitspielen, aber Landschaften und die Infrastruktur sollen weiterhin wie im 19. oder 20. Jahrhundert ausschauen.

Keine einfache Lösung

Dieser Widerspruch müsse gelöst werden, sagte die Konzernchefin von Alpiq, Antje Kanngiesser, unlängst an einem Anlass und hunderte Professoren jubelten ihr zu.

Doch die Energiefrage der Schweiz ist nicht einfach zu beantworten, wie Kanngiesser mittlerweile am eigenen Leib spüren dürfte.

Dabei geht es nicht einmal um Windräder oder Solarpanels, welche die Schweizer Berge verschandeln.

Dachverband jubelt

Vielmehr geht es nun auch um die Frage, ob die Schweiz ein neues Atomkraftwerk bauen darf. Das Volk sprach sich gegen den Bau neuer Kernkraftwerke aus.

Doch die Schweiz braucht für ihren Wohlstand günstige Energie, weshalb der Bundesrat wieder den Bau eines Atomreaktors zulassen will.

Der Dachverband der Schweizer Wirtschaft, Economiesuisse, jubelte umgehend, denn die Ökonomen wissen, dass der Erhalt des Schweizer Lebensstandards praktisch nur mit Nuklearenergie geht.

Atomenergie am Konzept vorbei

Der Energiekonzern Alpiq unter der Leitung der promovierten Juristin Kanngiesser will laut einer Meldung der «Neuen Zürcher Zeitung» vom heutigen Samstag aus dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse per Ende Jahr austreten.

Genau dabei soll die Haltung von Economiesuisse zum raschen Bau neuer Kernkraftwerke den Auslöser gegeben haben.

Alpiq ist schliesslich Vorstandsmitglied im Dachverband der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz, AEE Suisse.

Dieser Verband setzt sich gerade für einen Ausbau der erneuerbaren Energien ein.

Ein Atomkraftwerk passt da offenbar nicht ins Konzept. Beim Tag der Wirtschaft von Economiesuisse unlängst in Bern ist Kanngiesser von muula.ch aber noch gutgelaunt gesichtet worden.

Bedarf viel grösser als Angebot

Doch gerade die Alpiq-CEO Kanngiesser müsste es wissen. Die Schweiz kommt zum Erhalt der Lebensstandards in der Topliga nicht um den Bau eines neuen Kernkraftwerkes herum,.

Selbst, wenn das Land alle Berge mit Windrädern und alle Häuser mit Solarzellen übersähen würde, würde der Strom im Jahr 2050 nicht reichen. Die Energielücke ist einfach zu gross.

21.09.2024/kut.

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