Umweltschützer kritisieren Kreuzfahrten oft als klimaschädlich. TUI-Konzernchef Sebastian Ebel empfiehlt diese Ferienform aber sogar.
Europas grösster Tourismuskonzern TUI, der auch in der Schweiz stark vertreten ist, empfiehlt Kreuzfahrten als Mittel zum Klimaschutz.
«Es gibt ökologisch kaum eine sinnvollere Urlaubsform als Kreuzfahrten», sagte Konzernchef Sebastian Ebel der Printausgabe des deutschen Nachrichtenmagazins «Focus» vom heutigen Freitag.
Effiziente Motoren
Die Kritik an den Riesenschiffen als CO2-Schleudern sei demnach höchst ungerecht. Es seien etwa 3000 Menschen wie in einem grossen Hotel an Bord eines solchen Schiffes.
«Rechnen Sie mal, wie viel CO2 Sie verbrauchen, wenn Sie alleine mit dem Auto von Köln an die Ostsee fahren», erklärte er.
Neue Kreuzfahrtschiffe hätten aber die sparsamsten und effizientesten Motoren, hiess es weiter.
Hohe Auslastung
Die meisten der TUI-Schiffe nutzten jetzt schon Landstrom, betonte der Topmanager. «Unsere Schiffe werden zudem in Zukunft mit e-LNG und grünem Methanol fahren», führte der Chef des Reisekonzerns TUI weiter aus.
Ohnehin sei die Buchungslage der Kreuzfahrtschiffe sehr gut. Die Auslastung werde bei 100 Prozent liegen, gab er sich im «Focus» zuversichtlich.
Auch dies deutet umweltfreundliches Verhalten an, weil keine Betten freibleiben und über die Weltmeere schippern.
Raschere Zielerreichung
Der Konzern will laut den Aussagen des Managers früher klimaneutral werden als bisher bekannt. «Unsere internen Ziele sind ambitionierter als die veröffentlichten», sagte Konzernchef Ebel weiter.
Offiziell galt bisher die Ansage, dass die TUI bis spätestens 2050 emissionsfrei sein will.
Effekthascherei von Aktivisten
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat deshalb kürzlich gegen TUI Cruises geklagt und ihr Verbrauchertäuschung vorgeworfen.
Dagegen verwahrt sich Ebel scharf: «Der DUH geht’s um Effekthascherei, deren zweifelhaftes Geschäftsmodell ist so bekannt wie berüchtigt».
TUI habe sich nichts vorzuwerfen. «Ich würde mir wünschen, dass wir in zehn Jahren mit unseren Hotels CO2-frei sind», betonte er. Auch im Transport werde das in weiten Teilen möglich sein.
17.05.2024/kut.