Richemont-Konzern erklimmt neue Höhen

Der Hauptsitz von Richemont in der Nähe von Genf
Geschäfte in Asien beflügeln den Richemont-Konzern. (Bild: PD)

Der Luxusgüterkonzern Richemont hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr abgeschlossen. Allen Unkenrufen zum Trotz floriert das Business.

Der Bijouterie- und Luxusuhrenmarkt soll in einer Krise sein. So lautete vielerorts die Dramatik, die bis zu einer Weltwirtschaftskrise reichten.

Wechselkurse bremsen

Wie viel davon zu halten ist, zeigt der Luxusgüterkonzern Richemont.

Das in Genf domizilierte Unternehmen um Marken wie Cartier, Van Cleef & Arpels, Piaget, IWC & Co. erhöhte immerhin im per März 2024 abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz um 3 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 20,6 Milliarden Euro.

Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus bei 8 Prozent gelegen, teilte Richemont am heutigen Freitag mit.

Japan gedeiht prächtig

Im Schlussquartal sanken die Verkäufe zwar um rund 1 Prozent. Allerdings wären sie laut der Medienmitteilung zu konstanten Wechselkursen um 2 Prozent gestiegen.

Auf das Geschäftsjahr gesehen florierten die Regionen Asien Pazifik mit einem Plus von 10 Prozent zu stabilen Währungen. Und in Japan legten die Verkäufe um rund 20 Prozent zu.

Doch auch alle anderen Regionen in Europa und USA trugen zum Umsatzwachstum bei.

Marge schrumpft leicht

Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 2,4 Milliarden Euro übrig. Nach dem schlechten Vorjahr, als nur 300 Millionen Euro als Gewinn anfielen, wie muula.ch berichtete, ist dies ein deutlich besseres Resultat.

Im Vorjahr hatte ein Sonderabschreiber um das Online-Business belastet, welches verkauft werden soll.

Dividendenentwicklung bei Richemont

Die operative Gewinnmarge sank zwar leicht um 1,9 Prozentpunkte auf immer noch gute 23,3 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen wäre die Marge laut einer Investorenpräsentation aber um 1 Prozent gestiegen.

Investitionen belasten

Im wichtigsten Segment des Luxusschmucks um Cartier und Van Cleef & Arpels, welches rund 70 Prozent des Umsatzes ausmacht, betrug die Gewinnmarge allerdings noch stolze 33,1 Prozent, obwohl dies 1,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr waren.

Die Rückgänge erklärte Richemont mit Investitionen in Produktion, Vertrieb und Marketing. Doch das forciert ja weiteres Wachstum.

Luxusschuhe einsortiert

Im zweiten Standbein, den Luxusuhren um Piaget, IWC, A. Lange & Söhne und Vacheron Constantin bremste der starke Schweizerfranken. Die Gewinnmarge kam auf 15,2 Prozent zu erliegen, was aber einem Rückgang um 3,8 Prozentpunkte entsprach.

Die Luxusschuh-Marke Gianvito Rossi, über dessen überraschenden Zukauf abseits von Schmuck und Uhren auch muula.ch berichtete, integrierte Richemont per Ende Januar 2023.

Sonderdividende fehlt

Die Aktionäre sollen bei alldem nicht darben. Die Dividende bei den A-Aktien soll um 10 Prozent auf 2.75 Franken je Titel erhöht werden.

Bei den B-Aktien schlägt der Verwaltungsrat um Johann Rupert der Generalversammlung 0.275 Franken je Titel als Ausschüttung vor.

Im Vorjahr hatte es allerdings noch einen Franken je Publikumsaktie als Sonderdividende gegeben. Insofern trägt Richemont den leicht schlechteren Gewinnentwicklungen auch etwas Rechnung.

Börse jubelt

Allerdings ist das alles Jammern auf sehr hohem Niveau. Rupert erklärte am Freitag auch vor Medienvertretern, dass Richemont die Margen nicht weiter erhöhen, sondern lediglich die Inflation und Kostensteigerungen weitergeben sollte.

Die Konzerngeschäfte soll laut einer weiteren Medieninformation von Richemont künftig Nicolas Bos führen, der aktuell der Chef von Van Cleef & Arpels ist.

Die Informationen kamen an der Börse gut an. Die Titel um Richemont legten gleich zum Handelsbeginn um über 6 Prozent zu und führten den Swiss-Market-Index SMI an.

17.05.2024/kut./Meldung am Ende mit Angaben zur Börse ergänzt.

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