Kurztrip der Extraklasse um Geschichte und Sonnenschein

Ein Blick auf die Hauptstadt Maltas Valletta
Valletta bietet hervorragende Ausblicke. (Bild: muula.ch)

Wer dem Schweizer Schlechtwetter entfliehen will, braucht nicht auf die üblichen Orte zu setzen. Malta bietet als Alternative sonnige Entdeckungen.

Die Flucht vor dem nasskalten Frühlingswetter der Schweiz muss nicht, wie so oft, nach Italien, Spanien oder nach Portugal führen.

Als gute und relativ wenig bekannte Alternative bietet sich nämlich Malta an.

Neue Fluggesellschaft

Die kleine Insel im Mittelmeer mag winzig erscheinen, aber ihre Geschichte und Kultur sind riesig. Ein Kurztrip bietet eine Reise durch Jahrtausende der Zivilisation, beeindruckende Architektur, atemberaubende Landschaften und kulinarische Genüsse.

Feriengäste aus der Schweiz erreichen das Inselparadies beispielsweise direkt von Zürich aus mit Air Malta.

Per Ende März wird diese Fluggesellschaft zwar umstrukturiert. Die maltesische Regierung will aber mit dem neuen Carrier KM Malta Airlines ab April nahtlos durchstarten.

Der Euroairport in Basel nimmt die Destination Malta aber auch direkt mit Easyjet in den Sommerflugplan auf.

Kathedralen und Paläste

Valletta, die Hauptstadt von Malta, gilt als eine der prächtigsten Barockstädte Europas und ist Unesco-Weltkulturerbe. Die massiven Festungsmauern, die von den Rittern des Johanniterordens erbaut wurden, umgeben die Stadt und erzählen von ihrer strategischen Bedeutung in der Geschichte.

Ein Flugzeug der Noch-Air-Malta in Zürich
Ein Flugzeug der Noch-Air-Malta in Zürich (Bild: muula.ch)
Ausblick auf das Meer und die Städte Maltas
Ausblick auf das Meer und die Städte Maltas (Bild: muula.ch)

Ein Spaziergang durch die engen Gassen von Valletta führt zu Kathedralen und Palästen. Selbst eine Börse mit emsigem Handel von Wertpapieren zeugt in einem historischen Gebäude von einer florierenden Finanzindustrie gleich neben dem Hauptsitz der Bank of Valletta.

Wer nett fragt, wird auch in den Gerichtspalast eingelassen und kann die historischen Mauern bestaunen und die Verurteilung von Straftätern beobachten.

Grösste Werft Europas

Von den Stadtmauern bietet sich obendrein ein schöner Ausblick auf die Kreuzfahrtschiffe sowie die bedeutendste Werft Europas, den Malta Drydocks, dem grössten Arbeitgeber des Landes.

In der Innenstadt gibt es gleich neben dem maltesischen Aussenministerium etwas Heimatgefühle, denn dort schlendert man auch am kleinen Schweizer Generalkonsulat vorbei.

Charmante Cafés laden zum Verweilen ein und Besucher können die Sonne sowie das mediterrane Klima auf Terrassen geniessen.

Majestätischer Dom

Ein weiterer Höhepunkt eines Malta-Kurztrips ist ein Besuch in Mdina, der ehemaligen Hauptstadt Maltas. Die «stille Stadt» ohne Autoverkehr im Westen der Insel ist tatsächlich still und ein Schatzkästchen mittelalterlicher Architektur.

Beim Schlendern durch die gepflasterten Strassen und über die mächtigen Bastionen fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt.

Eine Strasse in Mdina
Enge Gassen von Mdina (Bild: muula.ch)
Haustür in Mdina auf Malta
Bunte Haustüren lockern öde Fassaden auf. (Bild: muula.ch)

Der majestätische Dom von Mdina, die zahlreichen Kirchen sowie Klöster und die beeindruckenden Ausblicke über die maltesische Landschaft machen diesen Ort zu einem unvergesslichen Ausflugserlebnis.

Dabei wird auch klar, dass das Land neben dem Tourismus hauptsächlich von Landwirtschaft und Fischfang lebt.

Libyen gleich um die Ecke

Ein Augenmerk sollten Besucher in Mdina auf die bunten Haustüren und die kreativ gestalteten Türknöpfe legen, die sich zu einer Tradition der Einwohner und mittlerweile zu einem Markenzeichen der Stadt entwickelt haben.

Da alle Häuser aus Sandstein gebaut sind und somit farblich gleich aussehen, wollten die Menschen ihrer Individualität zumindest am Eingang der Häuser etwas Ausdruck verleihen.

Türgriff in Mdina auf Malta
Jeder Türgriff in Mdina ist eine Pracht. (Bild: muula.ch)

Kulinarisch hat das Inselparadies ebenfalls viel zu bieten und Besucher müssen dabei nicht einmal auf die gewöhnungsbedürftige Traditionsküche Maltas um Hasengerichte setzen.

Das traditionelle Thunfisch-Sandwich mit Tomaten oder hervorragende Steakhäuser tun es auch. Arabische Restaurants erinnern sogar daran, dass Libyen und Tunesien nur Katzensprünge von Malta entfernt sind.

Einfluss der Briten

Der öffentliche Verkehr Maltas ist gut ausgebaut. Wer keine Lust auf Busse hat, kommt mit Uber & Co. auch sehr günstig und vor allem komfortabel in wenigen Minuten über die ganze Insel.

Ein Tagesausflug mit der Fähre auf die Nachbarinsel Gozo lohnt sich ebenfalls.

Verständigungsprobleme gibt es im Gegensatz zu Italien, Spanien und Portugal auf Malta kaum, denn neben Maltesisch ist Englisch in der einstigen britischen Kolonie auch Amtssprache. Es erinnert also nicht nur der Linksverkehr an die Briten.

Einheimische erinnern Besucher mit ihrem Aussehen und ihrer ausgesprochen freundlichen Art oft an Chiara, der ständigen Teilnehmerin Maltas am Eurovision Song Contest.

Staat zockt Touristen ab

Gute Hotels liegen auf Malta entweder direkt in der Innenstadt, die in historischen Gebäuden als Boutique-Herbergen funktionieren, oder sie befinden sich als Teile grosser Hotelketten etwas ausserhalb im Ausgehviertel St. Juliens. Beides hat auf unterschiedliche Art seinen Reiz.

Auf einen Umstand sei noch hingewiesen, der das Reiseerlebnis auf Malta etwas trübt. Die maltesische Regierung versucht Touristen stark zu schröpfen und verlangt teils horrende Eintrittspreise in Kirchen, Palästen und Museen.

In wenigen Tagen können Besucher problemlos mehrere hundert Euro für Tickets ausgeben, was aber gerade bei Familien rasch ins Geld gehen dürfte. Sonst sind Übernachtungs- und Verpflegungspreise sowie Ausgehtarife aber eher preiswert.

Energietanken unter der Sonne

Ein Kurztrip nach Malta ist eine Reise durch die Geschichte, Kultur und Naturschönheiten eines Inselparadieses.

Von prähistorischen Tempeln bis zu malerischen Stränden bietet Malta eine Vielfalt an Erlebnissen, die jeden Besucher verzaubern.

Und während Feriengäste all dies – nur zwei Flugstunden von der Schweiz entfernt – geniessen, liefert das Mittelmeerklima die perfekte Gelegenheit, seine Batterien wieder aufzuladen und Sonne zu tanken.

31.03.2024/kut.

Kurztrip der Extraklasse um Geschichte und Sonnenschein

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